Hoeneß' letzte Worte vor dem Knast "Jetzt ist der Tag halt gekommen"
03.06.2014, 07:21 Uhr
Uli Hoeneß bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte.
(Foto: picture alliance / dpa)
In den kommenden Wochen dürfte es ruhig um Uli Hoeneß werden: Aus dem Fußball-Funktionär und verurteilten Steuerhinterzieher ist ein Häftling geworden. Doch kurz vor Beginn seiner Zeit im Gefängnis meldet sich der Ex-Bayern-Manager noch einmal zu Wort.
In einem letzten Interview vor seinem Haftantritt hat sich Uli Hoeneß noch einmal über die vor ihm liegende Zeit hinter Gittern geäußert. Der "Bild"-Zeitung sagte der verurteilte Steuerhinterzieher auf dem Weg ins Gefängnis betont gelassen: "Nun ja, ich hatte ja auch lange genug Zeit, mich auf diesen Tag vorzubereiten. Und jetzt ist er halt gekommen." Was Hoeneß genau erwartet, ist dem 62-Jährigen nicht bewusst. "Ich kann nur abwarten, was im Gefängnis auf mich zukommt und dann damit umgehen."
Hoeneß bestätigte in dem Interview, dass er sich zwischenzeitlich dagegen gewehrt hatte, in der JVA Landsberg untergebracht zu werden. Der Fußballfunktionär störte sich daran, dass die Anstalt einen Medientag veranstaltet hatte, bei dem auch Einblicke in die Zellen gewährt wurden. Mittlerweile hat Hoeneß mit Landsberg seinen Frieden gemacht: "Wir hatten das schnell abgehakt, weil es keine Aussicht auf Erfolg hatte. Es ist völlig in Ordnung, dass es jetzt nach Landsberg geht."
Frühere Entlassung ist möglich
Kurios ist, wie es dazu kam, dass sich Hoeneß ausgerechnet am Montag zum Haftantritt meldete. Die zweiwöchige Frist endete zwar genau an diesem Tag, Hoeneß wollte jedoch eigentlich bereits am vergangenen Freitag seine dreieinhalbjährige Freiheitsstrafe antreten. "Aber die Gefängnisleitung hat mich gebeten, erst am Montag zu kommen", sagte er. Der Grund: Wegen des Brückentags sei kein Arzt für die Aufnahmeuntersuchung anwesend gewesen.
Uli Hoeneß hatte sich am Montag zur Verbüßung seiner Haftstrafe von dreieinhalb Jahren in Landsberg gemeldet. Wie lange der Fußball-Manager tatsächlich hinter Gittern wird verbringen müssen, ist unklar. Bei guter Führung kann er nach zwei Dritteln seiner Strafe entlassen werden. Zudem könnte Hoeneß Freigang bekommen und tagsüber außerhalb der Gefängnismauern arbeiten. Auf einen solchen Antrag soll er jedoch zunächst verzichtet haben.
Quelle: ntv.de, jog