Gelbe Karte für Nasenbohrer Jogi Löw ist "Popel-Weltmeister"
29.06.2014, 14:40 Uhr
Bundestrainer Jogi Löw vertieft ins Spiel.
(Foto: imago)
Zu sportlichen Großereignissen sorgt Bundestrainer Joachim Löw häufig mit genau einem Thema für Aufmerksamkeit: Popeln. Nicht in Ordnung, meint ein HNO-Arzt, denn wer in der Nase bohrt, lebt gefährlich.
Die jüngste Popel-Eskapade Jogi Löws: Nach dem 4:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal reicht Löw Ronaldo die Hand, mit der er kurz zuvor noch die Tiefen seines Nasenlochs erkundete. Spott und Ekel waren die Folge. Der Beweis: Popeln ist schädlich.
Zumindest für den Ruf. Das meint auf der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Jürgen Lamprecht, der in einem Interview mit dem Sender DRadio Wissen dafür plädiert: Gelbe Karte für Löw, wenn er in der Nase bohrt. Zumindest öffentlich, denn jeder popele ja so ein bisschen, wenn es in der Nase kratzt. Der von der Nasenhaut produzierte Schleim wird in aller Regel über den Rachen abtransportiert. Funktioniert das nicht, trocknet der Schleim und bleibt als störender Popel zurück.
Wer kein Taschentuch hat, nutzt die Hand. Die Bohrmethoden präsentieren sich demnach ganz variabel: 65 Prozent der bekennenden Popler benutzen den Zeigefinger, 20 Prozent den kleinen Finger und die Daumenbohrer sind mit 15 Prozent in der Minderheit.
Schnuddel, Schnodder, Kodder, Qualster
Lamprecht meint, dass es tatsächlich schädlich sein könne im Keimnest Nase zu bohren und anderen Leuten diese Keime etwa über einen Handschlag zu übertragen. Das Gegenteil behauptet Scott Napper: "Wer in der Nase bohrt und den zu Tage geförderten Popel verspeist, stärkt sein Immunsystem", so der kanadische Biochemie-Professor. Der Forscher geht davon aus, dass die Keime und Krankheitserreger unsere Körperabwehr in Schwung bringen.
Schnuddel, Schnodder, Kodder, Qualster, die deutsche Sprache kennt viele Bezeichnungen für den Popel. In einem scheint man sich aber einig: bohren ziemt sich nicht. "Ein Gentleman wie unser Bundestrainer hat ein oder zwei Taschentücher parat", empfiehlt Lamprecht.
Quelle: ntv.de, apo