Panorama

Mit der Faust in die Leinwand Junge stolpert in millionenschweres Gemälde

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Mit einem Becher in der Hand nähert er sich einem 350 Jahre altem Kunstwerk und übersieht die Absperrung. Dabei kommt der Zwölfjährige ins Straucheln, verliert das Gleichgewicht - und stützt sich im Fallen ausgerechnet an dem Gemälde ab.

Das Missgeschick, das einem zwölfjährigen Jungen in einem Museum in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh passierte, dauert nur wenige Sekunden. Doch es ist ein Malheur der folgenschwereren Art, wie die Nachrichtenseite "Focus Taiwan" berichtet.

Der Junge stützt sich mit beiden Händen an dem Bild ab.

Der Junge stützt sich mit beiden Händen an dem Bild ab.

(Foto: Youtube/Screenshot)

Wie in einem Überwachungsvideo zu sehen ist, stehen mehrere Besucher vor einem Gemälde. Dann kommt der Junge ins Bild, in seiner Hand hält er einen Becher. Zunächst schenkt er dem ausgestellten Werk kein Interesse. Beim Näherkommen übersieht er die Seil-Absperrung und stößt mit seinen Füßen an die Vorrichtung. Dabei kommt er ins Stolpern, stützt sich beim Fallen reflexartig an dem Bild ab und bricht dabei mit seiner Faust ein Loch in das Kunstwerk.

Was er nicht weiß: Es handelt sich dabei um ein 350 Jahre altes Öl-Gemälde von Paolo Porpora mit dem Titel "Flowers". Es soll einen Wert von etwa 1,3 Millionen Euro haben.

Laut "Focus Taiwan" hat der Junge, der die Ausstellung zusammen mit seiner Mutter unternahm, großes Glück im Unglück. Das Museum hat nicht vor, sich die Restaurierungskosten von der Familie des Jungen wiederzuholen. Chef-Organisatorin Sun Chi-hsuan sagte der Webseite zufolge, der Junge sei extrem nervös gewesen, aber ihm seien keine Vorwürfe zu machen. Das Gemälde sei versichert. Es soll nun nach Italien zurückgebracht werden.

Die Ausstellung "Face of Leonardo: Images of a Genius" zeigt insgesamt 55 Bilder. Alle "sind sehr selten und kostbar", heißt es auf der Facebook-Seite der Organisatoren. "Sind sie einmal zerstört, sind sie dauerhaft zerstört."

Der italienische Künstler Porpora lebte von 1617 bis 1673 und ist bekannt für seine Stillleben. Die Gemälde sind noch bis zum 20. September in der Hauptstadt Taipeh ausgestellt.

Quelle: ntv.de, dsi

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