Die Staatsanwaltschaft wirft Amanda Knox Verleumdung der Polizei vor. Sie hatte behauptet, sie sei bei einem Verhör geschlagen worden.

Die in Italien wegen Mordes verurteilte US-Studentin Amanda Knox muss sich erneut vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wird ihr Verleumdung der Polizei vor. Bei einer Anhörung in Perugia gaben die Richter der Klage der Staatsanwaltschaft statt. Der Prozess beginnt am 17. Mai. Grund für die Anklage ist die Behauptung von Knox, sie sei während des Verhörs durch die italienische Polizei geschlagen worden.

Die inzwischen 23-jährige Knox, ihr damaliger italienischer Freund sowie ein ivorischer Bekannter waren im vergangenen Dezember wegen Mordes an der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Knox beschuldigte mehrere Polizisten und eine Dolmetscherin, sie während des Verhörs misshandelt zu haben. Sie beteuert ihre Unschuld. Am 24. November beginnt der Berufungsprozess.

Die 21-jährige Kercher war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung gefunden worden, die sie gemeinsam mit Knox und zwei Italienerinnen in der Universitätsstadt Perugia bewohnte. Laut Anklage wurde sie getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Knox und ihr damaliger italienischer Freund Raffaele Sollecito sollen unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen Kercher erstochen haben, während sie von einer Abendbekanntschaft der beiden, Rudy Guede, festgehalten wurde. Sollecito wurde wegen Mordes zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt, der Ivorer Guede zu 30 Jahren Haft. Ein Berufungsgericht senkte die Strafe gegen Guede jedoch auf 16 Jahre. Alle drei Verurteilten beteuerten ihre Unschuld.