Prozessauftakt nach Massaker in Aurora Kinoschütze zeigt keine Regung
07.01.2013, 22:17 Uhr
Ist James Holmes zurechnungsfähig?
(Foto: AP)
Gibt es einen Prozess gegen James Holmes, der im Juli in einem Kino in Aurora/Colorado zwölf Menschen erschoss, oder war er nicht zurechnungsfähig? Eine mehrtägige Anhörung soll Klarheit bringen.
Knapp ein halbes Jahr nach den Schüssen in einem Kino in Aurora (Colorado) erfährt die Öffentlichkeit erstmals Einzelheiten über die grausigen Szenen und den Todesschützen. Zum Auftakt einer mehrtägigen gerichtlichen Anhörung in Centennial schilderte ein Polizist, wie äußerst ruhig und entspannt der Amokläufer James Holmes bei seiner Festnahme kurz nach dem Blutbad gewesen sei.
Holmes hatte am 20. Juli während der Premiere eines "Batman"-Films das Feuer eröffnet und zwölf Menschen getötet und fast 80 verletzt. Er ist in mehr als 160 Punkten angeklagt, darunter Mord und versuchter Mord. Bei der Anhörung soll entschieden werden, ob der Prozess gegen den 25-Jährigen eröffnet werden soll.
Dazu muss die Anklagevertretung erstmals die Beweise offenlegen, die sie gegen Holmes hat. Kern ist dabei die Frage, ob Holmes zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig war und in der Lage ist, dem Prozess zu folgen.
"Es war, als ob es überhaupt keine normalen gefühlsmäßigen Reaktionen bei ihm gebe", zitierte unter anderem die "Denver Post" Polizist Jason Oviatt im Zeugenstand. "Holmes stand nur einfach da. Er tat nichts... Er war nicht in Eile. Nicht erregt."
Dem Sender CNN zufolge verfolgte Holmes die Aussagen im Gerichtssaal mit ausdruckslosem Gesicht und sagte kein Wort - auch als ein weiterer Zeuge mit tränenerstickter Stimme die Blutlachen im Kino geschildert habe. Sein buschiges Haar und langer Bart hätten im scharfen Kontrast zu dem rotgefärbten Haaren bei seinem ersten Gerichtsauftritt nach dem Massaker gestanden.
Quelle: ntv.de, dpa