Plagiatsstreit beendet Kitty verliert eine Freundin
08.06.2011, 10:23 UhrDas Hello-Kitty-Kätzchen trauert um eine Spielgefährtin. Weil das Häschen "Cathy" zu stark an eine niederländische Trickfigur erinnert, nimmt sie das Unternehmen Sanrio aus dem Programm. Zumindest profitieren davon die japanischen Erdbebenopfer.

Arme Kitty: Das Kätzchen muss sich eine neue Spielgefährtin suchen.
(Foto: REUTERS)
Die Herstellerfirma der japanischen Kultfigur Hello Kitty und ein niederländischer Künstler haben sich in einem Plagiatsstreit gütlich geeinigt. Statt sich weiter vor Gericht zu behaken, wollen die japanische Firma Sanrio und das niederländische Unternehmen Mercis, das die Urheberrechtsansprüche des Künstlers Dick Bruna vertritt, die Kosten für den Rechtsstreit den Erdbebenopfern in Japan zukommen zu lassen. Wie beide Seiten mitteilten, spenden sie gemeinsam 150.000 Euro.
Bruna hatte 1955 den Hasen Miffy erfunden, dem die Hello-Kitty-Freundin Cathy ähnelt. Ein Amsterdamer Gericht kam im November sogar zu dem Schluss, dass Cathy der niederländischen Trickfigur zu stark nachempfunden ist und untersagte Sanrio, die Figur in den Niederlanden, in Belgien und in Luxemburg weiter zu produzieren und zu verkaufen. Sanrio legte gegen die Gerichtsentscheidung zunächst Berufung ein.
Inzwischen sehen beide Seiten den Streit aber gelassen. Die japanische Firma erklärte sich neben der Spende für den Wiederaufbau in Japan bereit, den Hasen Cathy in Zukunft nicht mehr zu nutzen. Künftig solle eine "respektvolle Distanz" zu den Charakteren der jeweils anderen Seite gepflegt werden. Die mit wenigen Strichen gezeichnete Katze Hello Kitty begann ihre Karriere 1974 als Motiv auf einer Geldbörse. Seitdem ist sie weltweit bekannt und beliebt und schmückt unzählige Produkte.
Quelle: ntv.de, AFP