Panorama

Auf der "Costa" wird es ungemütlich Kreuzfahrtschiff hängt am Haken

Der französische Trawler soll von zwei weiteren Schleppern verstärkt werden.

Der französische Trawler soll von zwei weiteren Schleppern verstärkt werden.

(Foto: Reuters)

Das im Indischen Ozean mit einer Motorpanne liegengebliebene Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra" wird zur Seychellen-Hauptinsel Mahé geschleppt. Die Überfahrt bei tropisch heißen Tagen und Nächten ohne Klimaanlage, Wasserspülung und warmen Essen gerät zu einer drei Tage langen Geduldsprobe für die über 1000 Menschen an Bord.

Das im Indischen Ozean in Seenot geratene italienische Kreuzfahrtschiff "Costa Allegra" ist auf dem Weg zur Seychellen-Hauptinsel Mahé. Ein französischer Thunfischtrawler nahm das 29.000 Tonnen große Schiff auf den Haken, um die mehr als 1000 Menschen an Bord in Sicherheit zu bringen. Später soll dieser durch zwei weitere Schlepper verstärkt werden. Der ursprüngliche Plan, die 636 Passagiere und 413 Besatzungsmitglieder zunächst auf die Insel Desroches und dann nach Mahé zu bringen, wurde nach Angaben der Reederei aus Sicherheits- und Kostengründen verworfen. Die Ankunft der "Costa Allegra" verzögert sich durch die Kursänderung jedoch um einen Tag auf Donnerstag.

Die "Costa Allegra" hatte am Montag nach einem Brand im Maschinenraum einen Notruf abgesetzt. Durch das aus ungeklärter Ursache ausgebrochene Feuer war die Ruderanlage ausgefallen, so dass das Schiff 230 Kilometer südwestlich von Mahe manövrierunfähig im Ozean dümpelte.

Drei Tage ohne Hygiene

Für die Passagiere der "Costa Allegra" dürften die insgesamt drei Tage Überfahrt bis zur Seychellen-Hauptinsel Mahé mit ihrem Hafen Victoria zu einer Geduldsprobe werden. An Bord gibt es nur eine Notbeleuchtung. Das heißt, bei tropischen Temperaturen gibt es keine Klimaanlage, keine Wasserspülung, keine Duschen, kein warmes Essen, kein Unterhaltungsprogramm. "Für die Menschen wird es am besten sein, nachts draußen auf dem Deck zu bleiben", riet Giorgio Moretti von der Reederei den Passagieren der "Costa Allegra". Denn vor den Seychellen herrschen andere Temperaturen als derzeit in Europa.

Telefone für die Notleidenden

Am Dienstag brachte ein Helikopter vor allem Satelliten-Telefone. Immerhin mussten sich die Kreuzfahrtgäste aus insgesamt 25 Ländern, darunter 38 Deutsche, auf Tage einer erzwungenermaßen gemächlichen Fahrt vorbereiten. Auf Mahé gibt es zwischen Kokospalmen und Teeplantagen auch einen Flughafen für jene, die ihre Reise nicht mehr fortsetzen wollen.

Zum Schutz vor Piraten fahren neun Mitglieder einer italienischen Marineeinheit auf der "Costa Allegra" mit. Der Indische Ozean ist für Piratenüberfälle berüchtigt, obwohl Seeräuber bislang noch nie ein Kreuzfahrtschiff geentert haben.

Die "Costa Allegra" gehört zur selben Reederei, wie die im Januar vor der toskanischen Küste auf Grund gelaufene "Costa Concordia". Dabei kamen mindestens 25 Menschen ums Leben. Die Reederei Costa-Kreuzfahrten ist eine Tochter des US-Konzerns Carnival.     

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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