Friso-Unglück ändert nichts Lech: Bleiben "Off-Piste-Eldorado"
25.02.2012, 16:44 Uhr
In Lech soll jeder selbst sein Risiko wählen dürfen.
(Foto: REUTERS)
Trotz des Skiunfalls des niederländischen Prinzen Friso lässt sich der Fremdenverkehrsverein des österreichischen Skiorts Lech nicht davon abbringen, weiter für extrem gefährliche Abfahrten jenseits der Piste zu werben. Die Skifahrer sollten sich stattdessen mit der besten Technik ausstatten, um eine "höchstmögliche Überlebenschance" zu haben.
Ungeachtet des tragischen Lawinenunglücks um den niederländischen Prinzen Johan Friso will der österreichische Skiort Lech sich weiterhin als "Eldorado des Skifahrens abseits der Piste" vermarkten. "Wir stehen dazu, dass wir ein Tiefschnee- und Off-Piste-Eldorado sind", sagte Tourismusdirektor Hermann Fercher dem ORF. Es gehe nicht an, nun "einen ganzen Berg zu sperren".
Zugleich appellierte Fercher an die Skifahrer, die die Pisten verlassen, alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: "Bitte, rüstet euch gut aus, vom Piepser bis zum Airbag, damit ihr alles dabei habt, wenn etwas passiert, und auch die höchstmögliche Überlebenschance gegeben ist."
Prinz Johan Friso war vor einer Woche beim Skilaufen in Lech am Arlberg abseits der Piste von einer Lawine erfasst worden. Er lag 20 Minuten unter den Schneemassen, ehe er von Einsatzkräften geborgen und in die Uniklinik geflogen werden konnte. Nach Angaben seines behandelnden Arztes erlitt er dauerhafte "massive Schäden" des Gehirns. Es ist unklar, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangen wird. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt in der Region die zweithöchste Lawinen-Warnstufe.
Quelle: ntv.de, dpa