Tod am Manaslu Leichen werden vom Berg geholt
24.09.2012, 08:50 Uhr
Ein Rettungswagen bringt Verletzte nach Kathmandu.
(Foto: REUTERS)
Der Manaslu ist der achthöchste Berg der Welt und gilt als einer der gefährlichsten. Bei einem Lawinenabgang sterben dort zwölf Menschen. Alle Hoffnungen, drei vermisste Bergsteiger noch zu finden, sind wohl vergebens.
Nach dem schweren Lawinenunglück in Nepal mit mindestens neun Todesopfern gibt es keine Hoffnung mehr, die mindestens drei weiterhin vermissten Bergsteiger noch zu finden. Die Suche nach den Vermissten, zwei Franzosen und ein Kanadier, sei ausgesetzt worden und werde womöglich auch nicht mehr aufgenommen, sagte der Vize-Präsident der französischen Bergführer-Gewerkschaft SNGM, Christian Trommsdorff, unter Berufung auf Informationen aus dem Basislager der Bergführer auf dem 8156 Meter hohen Manaslu.
Im Laufe des Tages waren nach Angaben der nepalesischen Polizei noch fünf vermisste Bergsteiger gerettet worden. Am Vortag waren 13 Bergsteiger gerettet worden. In dem Basislager hatten sich schätzungsweise insgesamt 30 Bergsteiger aufgehalten, als dort am frühen Sonntagmorgen eine Schnee- und Eislawine niederging.
Lawine riss Schlafende mit
Die Opfer wurden nach Angaben eines deutschen Expeditionsveranstalters im Schlaf von den Schneemassen überrascht. Die Gruppe mit ihren sechs Sherpas sei am frühen Sonntagmorgen im Lager gewesen und von den Schneemassen zum Teil bis zu 300 Höhenmeter weit mitgerissen worden, teilte das Unternehmen Amical alpin in Oberstdorf mit. Ein 42-jähriger Teilnehmer aus dem niederbayerischen Dingolfing kam dabei ums Leben, zwei weitere Mitglieder der Gruppe wurden verletzt.
Inzwischen gebe es "keine Hoffnung mehr, Vermisste zu finden", sagte Trommsdorff. Die Einsatzkräfte hätten an der gletscherreichen Unglücksstelle "getan, was sie konnten". Bei dem Unglück am Sonntag starben mindestens neun Menschen, darunter zwei Bergführer und zwei Bergsteiger aus Frankreich.
Deutsches Opfer bestätigt
Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte inzwischen den Tod eines deutschen Staatsbürgers bei dem Lawinenunglück. Die deutsche Botschaft in Kathmandu stehe mit den zuständigen nepalesischen Stellen in Kontakt und sei "um Aufklärung bemüht, ob noch weitere deutsche Staatsbürger betroffen sind".
Plötzlicher Sonnenschein nach Tagen mit kaltem Wetter hatte die Lawine auf dem achthöchsten Berg der Welt, der auch "Todesberg" genannt wird, am Sonntag ausgelöst. Die Schneemassen begruben zwei Camps in etwa 7000 Metern Höhe.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP