Millionengewinne beschlagnahmt Zoll durchsucht Autohändler wegen Russlandlieferungen
27.06.2024, 13:48 Uhr Artikel anhören
Die Beschuldigten hätten die Behörden mit falschen Ausfuhrangaben getäuscht, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bestehende EU-Sanktionen verbieten die Ausfuhr von Luxusautos nach Russland. Mehrere rheinland-pfälzische Autohändler sollen dagegen 190 Mal verstoßen haben. Der Zoll durchsucht ihre Büros und beschlagnahmt mehr als viereinhalb Millionen Euro.
Der Zoll hat die Büros mehrerer Autohändler in Rheinland-Pfalz durchsucht, die Luxusautos trotz bestehender Embargos nach Russland geliefert haben sollen. Im Fokus stehen mehrere freie Autohändler aus der südlichen Vorderpfalz, wie das Zollfahndungsamt Essen mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wirft den Autohändlern 190 Ausfuhren in Millionenhöhe vor.
Den Angaben zufolge wurden am Mittwoch sieben Geschäfts- und Privaträume im rheinland-pfälzischen Germersheim durchsucht. Den Autohändlern wird wegen der Ausfuhr "hochpreisiger Fahrzeuge" nach Russland gewerbsmäßiger Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen, wie es weiter hieß. Wegen eines EU-Embargos dürfen solche Autos nicht nach Russland geliefert werden.
Die Verdächtigen sollen dabei den deutschen Behörden vorgetäuscht haben, dass es sich um Auslieferungen in russische Nachbarländer handeln würde - darunter Kasachstan, Kirgistan, Belarus oder die Türkei.
Bei den Durchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt. Bei dem Hauptbeschuldigten wurden unter anderem mehrere Konten gepfändet und Bargeld beschlagnahmt. Gegen ihn war ein Vermögensarrest von über viereinhalb Millionen Euro erwirkt worden. Bei der Razzia waren 60 Zollbeamte im Einsatz.
Quelle: ntv.de, gri/AFP