Polizei schießt Täter nieder Mann fährt Fußgänger an und flüchtet
25.02.2017, 18:39 Uhr
Ein Mann raste in eine Fußgängergruppe und verletzte mehrere Menschen. Das Auto soll ein Mietfahrzeug sein.
(Foto: dpa)
Abgesperrte Straßen und bewaffnete Polizisten: In Heidelberg fährt ein unbekannter Mann mit einem Auto mehrere Fußgänger an und flüchtet anschließend zu Fuß. Ein 73-Jähriger stirbt.
Ein 35-jähriger Mann ist am Nachmittag mit seinem Auto in Heidelberg in eine Fußgängergruppe gefahren und dann mit einem Messer bewaffnet geflüchtet. Beamte hatten den Mann wenig später mit einem Schuss niedergestreckt. Ein 73-jähriger Mann erlag am Abend seinen schweren Verletzungen in einer Heidelberger Klinik. Bei den beiden anderen leichtverletzten Personen handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 32-jährigen Mann aus Österreich und eine 29 Jahre alte Frau aus Bosnien-Herzegowina. Nach ambulanter Behandlung vor Ort konnten beide aus der ärztlichen Obhut entlassen werden.
Der Vorfall ereignete sich gegen 16 Uhr in der Heidelberger Innenstadt. Wie die Polizei berichtet, fuhr der Täter mit einem schwarzen Mietwagen am Bismarckplatz, einem Hauptverkehrsplatz der Stadt am Eingang zur Fußgängerzone, von der Straße in einen Fußgängerbereich. Die Opfer wurden direkt vor einem Geschäft angefahren. Der Platz mit Straßenbahn- und Bushaltestellen ist stark belebt.
"Wir wissen nichts zur Motivlage"
Anschließend sei der Mann mit einem Messer bewaffnet geflüchtet. Rund 150 Meter entfernt an der Straßenbahnhaltestelle Altes Hallenbad wurde er von der Polizei gestellt. Weil er trotz Aufforderung sein Messer nicht fallen ließ, gab ein Beamter ein Schuss ab und verletzte ihn schwer. Auf Bildaufnahmen waren Uniformierte und Polizeiwagen zu sehen, auf einem Video war auch ein Schuss zu hören. Der Mann kam schwer verletzt in ein Krankenhaus.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich Polizeiangaben zufolge um einen 35-jährigen Deutschen. Dieser wurde zwischenzeitlich operiert. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand liegen keine weiteren Erkenntnisse vor.
Auch die Hintergründe der Amokfahrt sind bisher unbekannt. "Wir wissen nichts zur Motivlage", sagte der Polizeisprecher. Es gebe keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, betonte er. Im Einsatz war auch ein Hubschrauber, der Luftaufnahmen vom Tatort machte, wie die Beamten auf Twitter mitteilten.
Am Bismarckplatz gab es eine Sperrung zwischen der Rohrbacher Straße und der Bergheimer Straße wegen der Spurensicherung. Zu sehen waren Experten der Kriminaltechnik in weißen Schutzanzügen an dem schwarzen Opel. Das Fahrzeug war gegen einen Pfosten geprallt. Die Fahnder setzten am Auto auch einen Sprengstoffspürhund ein. Das Tier habe aber nicht angeschlagen, hieß es.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa