Panorama

Dramatische Rettung auf Rügen Mann versinkt in Kreideschlamm

Mit Verdacht auf Unterkühlung musste der Mann ins Krankenhaus gebracht werden.

Mit Verdacht auf Unterkühlung musste der Mann ins Krankenhaus gebracht werden.

(Foto: dpa)

Zwei Monate nach dem verheerenden Geröllabbruch am Kap Arkona werden erneut Seenotretter zu Hilfe gerufen. Diesmal steckt ein Mann im Kreideschlamm fest und kann sich nicht selbst befreien. Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei Sassnitz erklärt, wie es dazu kommen konnte.

Seenotretter und Feuerwehrleute mussten den Spaziergänger aus seiner misslichen Lage befreien.

Seenotretter und Feuerwehrleute mussten den Spaziergänger aus seiner misslichen Lage befreien.

(Foto: dpa)

Wieder musste am Königsstuhl auf Rügen ein Mensch aus einer misslichen Lage befreit werden. Unterhalb des berühmten Kreidefelsens war ein Spaziergänger in einer alten Abbruchstelle unterwegs und dort in einen Bereich geraten, in dem sich Geröllmatsch befand.

"Der Fossiliensammler war bis zu den Oberschenkeln in der schlammigen zähen Masse versunken und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien", sagte Thomas Werner von der Wasserschutzpolizei Sassnitz n-tv.de. Der Schlamm sei so zäh, "dass es einem die Schuhe auszieht, wenn man dort hineingerät und versucht, zu entkommen".

Der vergeblich auf Hilfe Hoffende hatte schließlich über sein Handy die Polizei rufen müssen. Nach einer großangelegten Suchaktion mit Rettungsbooten und Helikoptern gelang es den Einsatzkräften, den 57-Jährigen aus dem Schlamm zu ziehen. Die Rettung habe rund eine Stunde gedauert. Mit Verdacht auf Unterkühlung habe der Mann vorübergehend in eine Klinik gebracht werden müssen.

Die Gegend unterhalb der Kreidefelsen sei nun einmal gefährlich, sagte Werner. "Es ist nicht nur gefährlich, sondern auch wunderschön. Das wissen die Touristen und kommen deshalb hierher." Der Bereich sei ohnehin nicht als Spazierweg ausgewiesen. Wer hier entlanglaufe, tue dies auf eigene Gefahr. Hier müsse man immer mit einem Felsabbruch oder anderen Gefahren - wie eben diesen alten Schlammablagerungen - rechnen.

Der Rettungseinsatz am Fuße der weltbekannten Kreidefelsen eignete sich rund zwei Monate nachdem am Kap Arkona ein zehnjähriges Mädchen ums Leben kam. Die Kleine war am zweiten Weihnachtsfeiertag gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester unterwegs, als tausende Kubikmeter Geröll von der Steilküste abbrachen und das Kind unter sich begrub. Die Mutter und die Schwester wurden bei dem Unglück verletzt. Die Leiche des Mädchens konnte erst nach Wochen gefunden werden.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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