Panorama

Evakuierungen wegen Hurrikan "Irene" New York fürchtet Flut und Chaos

New York und East River.

New York und East River.

(Foto: REUTERS)

Hurrikan Irene wird die gesamte Ostküste der USA hinaufziehen. Die Prognosen klingen wie in einem Katastrophenfilm, der jedoch am Wochenende tödliche Realität werden könnte: Flutwellen brechen über Teile New Yorks herein, darunter auch Manhattan, hunderte Liter Regen fallen pro Quadratmeter, Scheiben brechen aus Hausfassaden heraus.

Nach den Verwüstungen auf den Bahamas setzt der mächtige Hurrikan mit dem harmlos klingenden Frauennamen "Irene" seinen Weg in Richtung US-Ostküste fort. Was auf den ersten Blick wie "business as usual" für die hurrikanerprobten Regionen klingt, könnte tatsächlich eine der schlimmsten Sturmkatastrophen in der Geschichte der USA werden.

Auch deshalb haben Bundesstaaten die Ostküste entlang vorbeugend den Notstand in einigen Regionen verhängt. Tausende Menschen sind bereits aus Feriengebieten in North Carolina geflohen, US-amerikanische Kriegsschiffe verließen in Virginia den Hafen Norfolk, um sich auf hoher See in Sicherheit zu bringen. Während der Hurrikan nach bisherigen Vorhersagen an dem Urlauberstaat Florida sowie an Georgia und South Carolina vorbeiziehen soll, könnte er am Wochenende in North Carolina auf Land treffen, so das US-Hurrikanzentrum in Miami.

Erinnerung an 1938

Besonders in New York ist die Bevölkerung besorgt. Ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatte Hurrikan "Long Island Express" einen ähnlichen Kurs auf die Küstenmetropole genommen wie Irene. Etwa 600 Menschen kamen zu Tode. Die Sachschäden beliefen sich auf Millionen US-Dollar. Über Irene sagt Frank Böttcher, Leiter des Instituts für Wetter und Klimakommunikation (IWK): "Es ist wahrscheinlich der schwerste Hurrikan, den New York seit 1938 zu erwarten hat."

Auch wegen dieser Vorgeschichte erwägt New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg nun Evakuierungen ganzer Stadtgebiete. "Packen sie ihre nötigsten Dinge zusammen", appellierte Bloomberg in einer Pressekonferenz an die Bürger.

Besonders im Fokus sind die niedrig gelegenen Bezirke, die mit Wasser volllaufen könnten. Momentan hat Irene die Stärke 3, die sich nach Einschätzung des IWK zwar abschwächen, aber dennoch mit Stärke 1 oder 2 auf "Big Apple" treffen dürfte. Und dann käme es zu einer Sturmflut, weil Orkanböen mit über 200 km/h Flutwellen auf die Stadt zutreiben.

Geschäftszentrum gefährdet

Galgenhumor in North Carolina.

Galgenhumor in North Carolina.

(Foto: REUTERS)

"Manhattan ist nicht ausreichend geschützt", sagt Böttcher und warnt: "Dieser Hurrikan kann für New York dramatische Folgen haben." Die Folge wären überschwemmte Viertel, Wassermassen mitten im Geschäftszentrum New Yorks. 300 Liter Wasser pro Quadratmeter würden binnen 24 Stunden fallen, die starken Winde die Glasfassaden von den Häusern lösen.

Vor New York sind zunächst südlichere Städte an der Ostküste von möglichen Flutwellen, ähnlich starken Niederschlägen und Böen bedroht – besonders Charleston, Georgetown Wilmington und Jacksonville, weiter nördlich in Richtung der Millionenstadt dann New Jersey, Norfolk und Richmond. Auch die US-Hauptstadt Washington D.C., Philadelphia sowie die Inselstadt Ocean City fürchten Irene, die auch nach New York noch weiter die Ostküste hinaufziehen wird.

Quelle: ntv.de, mit dpa

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