Panorama

Waldresort mit Steuerschulden Öko-Unternehmer lassen Dutzende Fässer mit Exkrementen zurück

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Das Paar bot Urlaub in der ursprünglichen Natur an.

Das Paar bot Urlaub in der ursprünglichen Natur an.

(Foto: imago/Dieter Mendzigall)

Ein dänisches Ehepaar flieht nach Guatemala und eröffnet dort ein Hotel. Zuvor hatte es einen viel gelobten Herbergsbetrieb in Schweden betrieben. Dort aber finden die Behörden nach der Abreise tonnenweise Schmutz und Dreck. Teils sind die Hinterlassenschaften sind auch ziemlich eklig.

Ein dänisches Ehepaar, das sich mit einem umweltfreundlichen "Waldresort" in Schweden international einen Namen gemacht hat, sieht sich mit massiven Vorwürfen konfrontiert, die Umwelt verschmutzt zu haben. Im Januar hatten die Betreiber von Stedsans bekannt gegeben, dass ihr Unternehmen in die Insolvenz rutscht. Nach einem letzten Blogeintrag setzte sich das Ehepaar dann ins Ausland ab. Im März wurde ihr Unternehmen für zahlungsunfähig erklärt.

Den Zeitungen "Dagens Nyheter" und "Politiken" zufolge hinterließen sie bei ihrer Flucht mehrere Tiere unversorgt und insgesamt 158 Fässer mit menschlichen Exkrementen. Außerdem sei festgestellt worden, dass sie Abwasser in den Wald geleitet hatte, in dem sich das Resort befindet.

Flemming H. und Mette H. hatten zunächst in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ein Restaurant geführt. Dann spürten sie jedoch den "Ruf der Wildnis", wie sie es selbst beschrieben. In Schweden bauten sie daraufhin seit 2016 Stedsans auf, ein Feriendomizil aus 16 Holzhäusern mitten in der Natur. Influencer und Kritiker lobten den Ort als "magisch" und "bezaubernden Luxus".

Unmögliche Aufgabe?

Doch wie zuvor schon in Dänemark häuften die Unternehmer offenbar erhebliche Steuerschulden an, in Schweden wird ihre Höhe auf mehrere Millionen schwedische Kronen geschätzt. In der auf ihrer Website veröffentlichten Nachricht hieß es: "Wir sind mit Stedsans sehr weit gekommen, mussten aber auf dem Weg dorthin auch erkennen, dass es eine unmögliche Aufgabe ist, als leidenschaftliche Unternehmer in einem Land mit einer Mission zu leben, in dem die Steuern zu den höchsten der Welt gehören und die Bürokratie unerbittlich ist."

Inzwischen eröffnete das Paar ein Hotel in Guatemala, wo beide nun aufgespürt wurden. Die lokalen schwedischen Behörden bezeichneten ihre Hinterlassenschaften als "Umweltkriminalität". Daniel Helsing, Leiter der Bau- und Umweltbehörde des Landkreises Hylte, sagte gegenüber "Dagens Nyheter": "Voilà. Über 150 Fässer mit menschlicher Scheiße." Mitarbeiter sagten zudem, dass mehrere Tiere - darunter auch Enten - gestorben seien, weil das Paar sie über Nacht draußen gelassen hatte, andere seien nach dem Verschwinden ihrer Besitzer ausgesetzt worden.

Quelle: ntv.de, sba

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