Panorama

Höhepunkt überschritten? Omikron-Epizentrum meldet leichte Entspannung

Bis vor zehn Tagen stellte Gauteng noch bis zu 80 Prozent aller Neuinfektionen in Südafrika dar, sagte Gesundheitsminister Phaahla.

Bis vor zehn Tagen stellte Gauteng noch bis zu 80 Prozent aller Neuinfektionen in Südafrika dar, sagte Gesundheitsminister Phaahla.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Das bisherige Epizentrum der Omikron-Variante liegt in Südafrika. Dort beginnen die Sommerferien mit einer vorsichtig positiven Nachricht: Offenbar hat die Provinz Gauteng den Höhepunkt der aktuellen Welle hinter sich. Für wissenschaftliche Schlüsse auf die Krankheitsschwere sei es aber noch zu früh.

Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron nun rasch landesweit - scheint aber im bisherigen Epizentrum an Dynamik zu verlieren. "Es gibt erste Anzeichen dafür, dass wir in der Gauteng-Provinz den Höhepunkt überschritten haben", sagte Gesundheitsminister Joe Phaahla.

Der Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria habe bis Donnerstag bei den täglichen Neuinfektionen landesweit einen Anteil von 25 Prozent gehabt. "Zum Vergleich: Vor zehn Tagen stellte Gauteng noch 70 bis 80 Prozent der Neuinfektionen dar", erklärte Phaahla.

Die von Omikron getriebene vierte Infektionswelle habe landesweit bei der Zahl der Neuinfektionen aber deutlich die Höchstwerte der vorangegangenen Wellen überschritten. Allerdings liegt die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlich unter denen vorangegangener Infektionswellen.

Experten wie die Virologin Sandra Ciesek warnen jedoch davor, aus den südafrikanischen Zahlen voreilige Schlüsse für Deutschland zu ziehen. "Man kann noch nicht wirklich sicher etwas zur Krankheitsschwere bei uns sagen und wir dürfen uns auch nicht eins zu eins mit Südafrika vergleichen", sagte Ciesek am Mittwoch. Dort sei die Bevölkerung im Schnitt deutlich jünger und die bisherige Infektionsrate sehr viel höher.

In Südafrika dominiert laut Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Auffällig sei, dass zunehmend ältere Personen infiziert werden. Die Krankenhauseinweisungen hätten zwar prozentual zugenommen, kämen aber von einer relativ niedrigen Basis. Nach Angaben ihrer Kollegin Waasila Jassat nahm auch die Dauer der Krankenhausaufenthalte von Covid-Patienten drastisch ab im Vergleich zu vorangegangenen Infektionswellen - sie sank von bis zu zehn Tagen bei der dritten Welle auf weniger als die Hälfte. Es sei aber noch zu früh, daraus wissenschaftlich fundierte Schlüsse zu ziehen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/rts

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