Tote und 550 Verletzte in Buenos Aires Personenzug rammt Bahnsteig
22.02.2012, 16:59 Uhr
(Foto: REUTERS)
Im Berufsverkehr von Buenos Aires rast ein mit 2000 Passagieren besetzter Zug offenbar ungebremst gegen einen Bahnsteig. Waggons schieben sich ineinander, Tote werden geborgen, es gibt mindestens 550 Verletzte. "Der Aufprall war furchtbar", sagt eine Insassin.
Bei einem schweren Zugunglück in Buenos Aires sind mindestens 49 Menschen gestorben. Dies teilte die Polizei in der argentinischen Hauptstadt mit. Mehr als 550 Menschen wurden verletzt, bestätigte das argentinische Gesundheitsministerium. Mindestens 30 Passagiere seien zudem noch in dem Zug eingekeilt, teilte Zivilschutzchef Daniel Russo mit.
Das Unglück ereignete sich am Morgen im Bahnhof Once im Westen der Hauptstadt. Ein mit 2000 Passagieren vollbesetzter Zug fuhr mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 Kilometern pro Stunde in den Bahnhof ein und rammte den Bahnsteig. Die Züge des betroffenen Unternehmens stammen aus den 60er Jahren. Aus Polizeiquellen verlautete, dass der Zug offenbar nicht bremste, bevor er den Bahnsteig rammte.
Viele Verletzte hätten Brüche, Quetschungen und Schürfwunden erlitten, es gebe aber auch schwerere Fälle mit Brustkorbprellungen, so Verkehrsminister Schiavi. Es seien noch immer Passagiere in den Waggons eingeschlossen.
Waggons ineinander geschoben
Es handele sich um einen sehr schweren Unfall, sagte Schiavi. Die Waggons hätten sich bei dem Aufprall ineinandergeschoben, einer davon habe sich sechs Meter weit in einem anderen Waggon verkeilt. Schiavi zufolge gibt es Videoaufnahmen von dem Unfall, die nun bei der Suche nach der Unglücksursache ausgewertet werden sollen.
Dutzende Rettungswagen rasten nach dem Aufprall zu dem Bahnhof. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der Zugführer aus den Wrackteilen befreit und zahlreiche Verletzte auf Tragen abtransportiert wurden. "Der Zug war voll und der Aufprall war furchtbar", berichtete einer der Insassen im Fernsehen. Die Rettungskräfte seien vom Anblick der blutüberströmten Fahrgäste überwältigt worden.
Erst im September hatte es ein schweres Zugunglück im Westen der argentinischen Hauptstadt gegeben, als im morgendlichen Berufsverkehr zwei Züge und ein Bus kollidierten. Elf Menschen wurden dabei getötet und mehr als 200 verletzt. Bei einem weiteren Zugunglück im Dezember wurden in einem Vorort von Buenos Aires 17 Menschen verletzt. Beim schwersten Zugunglück in der Geschichte des Landes starben 1970 insgesamt 200 Menschen.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP/dpa