Panorama

Persönliche Leitung der Hilfsarbeiten Philippinen-Präsident bleibt in Tacloban

Benigno Aquino kehrt vorerst nicht nach Manila zurück.

Benigno Aquino kehrt vorerst nicht nach Manila zurück.

(Foto: AP)

Die Schäden, die der Taifun "Haiyan" auf den Philippinen hinterlassen hat, sind gigantisch. Die Versorgung der Bevölkerung ist noch immer nicht gewährleistet. Ein Grund für Präsident Aquino, das Katastrophengebiet nicht zu verlassen.

Nach scharfer Kritik wegen der schleppenden Hilfe für die Taifun-Überlebenden hat der philippinische Präsident Benigno Aquino persönlich das Kommando übernommen. Er beschloss nach einem Besuch im Katastrophengebiet, so lange selbst im Katastrophengebiet zu bleiben, bis Hunderttausende angemessen versorgt sind. Er übernachtete in der verwüsteten Stadt Tacloban und wollte heute die Essens- und Trinkwasserverteilung inspizieren. Nach Angaben von Innenminister Mar Roxas sollen Strom und Benzinversorgung sowie Bankendienste so schnell wie möglich wieder hergestellt werden, damit das Geschäftsleben wieder starten kann.

Der Taifun "Haiyan" hat auf den Philippinen nach Einschätzung von Experten Schäden in Höhe von insgesamt 6,5 bis 14,5 Milliarden US-Dollar angerichtet. Das meldete der unter anderem auf Umweltkatastrophen spezialisierte Versicherungsdienstleister Air Worldwide. Da in der betroffenen Region im asiatischen Inselstaat aber relativ wenig versichert sei, müssten sich Versicherungen nur auf Forderungen von etwa 300 bis 700 Millionen US-Dollar einstellen.

UN befürchten Verschärfung der Lage

Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden durch das Unwetter fast 3700 Menschen getötet, knapp 1200 werden noch vermisst. Rund vier Millionen Personen dürften ihr Heim verloren haben.

Die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau werden für den Inselstaat zu einer Herkulesaufgabe. Nach UN-Angaben wurden fast eine halbe Million Häuser durch "Haiyan" beschädigt. Die Hälfte davon sei zerstört. Die Regierung in Manila beziffert die Schäden allein für Infrastruktur und Landwirtschaft mit umgerechnet 170 Millionen Euro.

Die UN warnte vor einer weiteren Verschärfung der Lage, sollten die Reisbauern nicht rechtzeitig vor der nächsten Saatperiode im Dezember und Januar Unterstützung erhalten. Große Probleme gebe es auch im Fischfang, da der Sturm Fischteiche sowie Boote und andere Ausrüstung zerstört habe.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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