Eltern von Anneli wollen zahlen Polizei in Sachsen prüft erste Hinweise
17.08.2015, 10:26 UhrDie Suche nach der entführten Unternehmertochter Anneli-Marie R. bleibt bislang ohne Erfolg. In einem verzweifelten Brief wenden sich die Eltern an die Entführer. Sie wollen alle Forderungen erfüllen.
Nach dem Zeugenaufruf im Zusammenhang mit der Entführung der 17-jährigen Anneli-Marie R. aus dem Raum Meißen sind bei der Polizei mehrere Hinweise eingegangen. Eine konkrete Zahl sowie weitere Details nannte eine Polizeisprecherin aber nicht. Polizei und Staatsanwaltschaft waren mit dem Fall am Sonntagabend an die Öffentlichkeit gegangen.
Die Polizei sucht nach Zeugen, die das Mädchen vor oder nach ihrem Verschwinden gesehen haben.
Das Mädchen ist laut Polizei 172 cm groß und von schlanker Statur. Es hat braune, lange, glatte Haare und trug zum Zeitpunkt des Verschwindens ein helles Oberteil mit dünnen blauen Streifen sowie kurze blau-graue Jeans.
Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter 0351-4834443 entgegen.
Die Eltern des vor vier Tagen in der Nähe von Meißen entführten Mädchens hatten sich zuvor in einem offenen Brief direkt an die Entführer gewandt. Darin beteuerten sie unter anderem, dass sie die Lösegeldforderung erfüllen wollten. Nach eigenen Angaben wollten sie so ihr Entgegenkommen signalisieren - trotz Beteiligung der Polizei. "Die Entführer sollen wissen, dass wir die angezeigten Forderungen erfüllen werden, um unser Kind bald in die Arme nehmen zu können. Bitte melden Sie sich", heißt es in dem Brief.
Die Unternehmertochter war am vergangenen Donnerstag verschwunden. Sie war abends gegen 19.30 Uhr mit ihrem Fahrrad und einem Hund unterwegs, wie die "Sächsische Zeitung" berichtet. Vermutlich auf einem Weg zwischen der Bundesstraße B101 und einem kleinen Ort namens Luga wurde das Mädchen demnach von ihrem Fahrrad gerissen. Dort wurde zumindest das Fahrrad am Rand der Fahrbahn gefunden, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Laut "Sächsischer Zeitung" sollen die Entführer mehr als eine Million Euro fordern. Die "Bild"-Zeitung nennt eine Summe von 1,2 Millionen Euro.
Am Freitag hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei einen Hof bei Luga durchsucht. Dort hatten Spürhunde angeschlagen. In den Gebäuden wurde aber niemand gefunden. Bisher haben die Ermittlungen wegen erpresserischen Menschenraubes keine neuen Hinweise erbracht.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP