Nervenkrieg in Freiburg beendet Polizei überwältigt 36-Jährigen
25.10.2013, 09:01 Uhr
Spezialkräfte der Polizei beenden die Besetzung eines Schnellimbisses in Freiburg durch einen 36-Jährigen. Der Mann wird überwältigt und abgeführt. Zwölf Menschen waren stundenlang in seiner Gewalt.
Der Nervenkrieg in einem Freiburger Industriegebiet ist beendet. Spezialkräfte der Polizei nehmen einen 36-jährigen Mann fest, der sich dort seit gestern Abend mit mehreren Menschen in einem Schnellimbiss verschanzt hatte. Der Täter ist polizeibekannt und hatte gedroht, sich in die Luft zu sprengen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot und Spezialkräften im Einsatz.
Nach ihren Angaben hatte der Mann zunächst zwölf und zuletzt noch elf Menschen bei sich. Wie es ihnen nach über zwölf Stunden in dem Imbiss gehe, wisse man nicht, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen.
Bereits gegen 6.30 Uhr hatten Spezialkräfte einen Mann in Handschellen abgeführt. Zunächst war vermutet worden, es handele sich dabei um den Täter. Erst gegen 8.00 Uhr erklärten die Beamten, die Handschellen seien rein vorsorglich angelegt worden. Er sei definitiv nicht der Täter. Vielmehr gehe man davon aus, dass er ein Unterstützer des später festgenommenen 36-Jährigen sei.
Die Polizei hatte die Umgebung weiträumig abgesperrt. Rettungsdienste und Feuerwehr bauten zudem ein Sanitätslager auf. Sie waren mit rund 85 Helfern und acht Notärzten vor Ort und waren von Beamten aus anderen Bundesländern unterstützt worden.
Weiter unklar ist, wie es um den 36-Jährigen steht. Bei den anderen handelte es sich laut Polizei um Verwandte und Bekannte des 36-Jährigen, die ihn zuvor zum Aufgeben überreden wollten. Ein Sprecher hatte erklärt, es könne nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass sie freiwillig bei ihm waren. Unter den Festgehaltenen waren vermutlich auch mehrere Kinder - ihre genaue Zahl und ihr Alter waren zunächst aber unklar.
Mann hatte Gerichtstermin

Die Polizei hatte das Areal in einem Industriegelände weiträumig abgesperrt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Beamten gingen davon aus, dass der Mann gefährlich und bewaffnet ist. Er soll brennbare Flüssigkeiten bei sich gehabt haben - offenbar Benzin - und drohte damit, sich in die Luft zu sprengen. Das Motiv des Mannes sei noch unklar, Forderungen hatte er nicht gestellt.
Spezialisten der Polizei hatten in der Nacht per Telefon mit dem 36-Jährigen verhandelt. "Der Täter ist nicht berechenbar. Er tritt sehr laut und aggressiv gegenüber den Beamten auf."
Der Mann ist laut Polizei bereits mehrfach wegen Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz aufgefallen. Zudem sei der Mann wegen politisch motivierter Straftaten in Erscheinung getreten.
Am Donnerstag habe er einen Gerichtstermin gehabt, zu dem er aber nicht erschienen sei. Der 36-Jährige habe stattdessen bei der Polizei angerufen und gedroht, er sei zu allem bereit. Bei der Gerichtsverhandlung ging es nach Angaben der Beamten um Rauschgiftdelikte.
Quelle: ntv.de, dpa