Hohe Sterberate auf Intensivstation Polizei verdächtigt Krankenschwester
31.03.2016, 20:44 Uhr
		                      Die Taten beging die Frau zwischen 2014 und 2015.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf der Intensivstation eines italienischen Krankenhauses sterben 13 Menschen. Die Polizei stellt fest: Eine 56-jährige Krankenschwester ist in alle Todesfällen involviert. Ihren Opfern soll sie gerinnungshemmende Mittel in tödlicher Dosis verabreicht haben.
Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben eine 56-jährige Krankenschwester unter dem Verdacht festgenommen, 13 ihrer Patienten ermordet zu haben. Die Frau soll ihren zwischen 61 und 88 Jahre alten Opfern das gerinnungshemmende Mittel Heparin in hohen Dosen verabreicht haben, sie starben an multiplen inneren Blutungen. Ihre Taten beging die Frau zwischen 2014 und 2015.
Wie die Polizei auf einer Pressekonferenz mitteilte, lagen alle Patienten auf der Intensivstation eines Krankenhauses der toskanischen Hafenstadt Piombino. Sie waren schwer-, aber nicht todkrank. Die 56-Jährige verabreichte ihnen demnach oftmals das Zehnfache der angeordneten Dosierung, teilweise gab sie ihnen Heparin auch ohne Verschreibung. Laut Ermittlern ist die Frau verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Sie soll unter Depressionen leiden.
Aufgefallen waren die Taten durch die ungewöhnlich hohe Sterberate auf der Intensivstation des Krankenhauses: Bei der Überprüfung stellten die Ermittler rasch fest, dass die Krankenschwester als einzige bei allen verdächtigen Todesfällen involviert war. Am Mittwoch wurde sie festgenommen, ihr droht eine Anklage wegen mehrfachen Mordes.
Italiens Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin zeigte sich von der Grausamkeit der Taten erschüttert. "In der Rangordnung der Abscheulichkeiten haben wir einen neuen Gipfel der menschlichen Armseligkeit erreicht", erklärte sie.
Die Taten erinnern an den Fall einer anderen italienischen Krankenschwester, die im Verdacht stand, 38 Patienten ermordet zu haben. International bekannt wurde die 44-Jährige durch Berichte, wonach sie Selfies von sich mit gerade gestorbenen Patienten aufgenommen hatte. Anfang März wurde sie schließlich wegen des Mordes an einem Patienten verurteilt.
Quelle: ntv.de, jki/AFP