Politik

75. Jahrestag des Sieges Putin-Mosaik "ziert" neue Militärkirche

Gibt es nun auch aus Steinen gemeisselt: Wladimir Putin.

Gibt es nun auch aus Steinen gemeisselt: Wladimir Putin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Beim Sieg über Nazi-Deutschland war Wladimir Putin zwar nicht mal geboren, trotzdem wird ihm jetzt eine besondere Ehre zuteil: In der neugebauten "Kirche des Sieges" findet neben allerlei Panzern und anderen Waffen auch ein Bildnis des russischen Präsidenten Platz.

Russlands Streitkräfte erhalten zum 75. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus eine neue Hauptkirche in der Nähe von Moskau. Im Park Patriot in Kubinka im Moskauer Gebiet stellte das Militär die unter anderem mit Panzern und anderen russischen Waffen verzierte "Kirche des Sieges" der Öffentlichkeit vor. Die Kathedrale soll am 9. Mai, dem Tag des Sieges, fertiggestellt sein, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. "Das ist ein beispielloses Ereignis für die Soldaten und für die Bürger des ganzen Landes", sagte der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, der Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta".

In dem Gotteshaus gibt es auch ein Mosaik mit amtierenden russischen Politikern, darunter Kremlchef Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Kremlgegner kritisierten dies als "Personenkult". Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass Putin ein Porträt in einer Kirche für verfrüht halte. Der Präsident habe aber nicht um eine Entfernung des Bildnisses gebeten.

In dem Land mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche haben Militärkirchen eine lange Tradition. Damit werden die "Siege russischer Waffen und das Andenken an die Vaterlandsverteidiger" gewürdigt, wie Generalstabschef Gerassimow sagte. Immer wieder werden auch Panzer oder sogar Atomraketen gesegnet von den Geistlichen, obgleich diese Praxis innerhalb der Kirche umstritten ist. Das neue Gotteshaus kostete nach Medienberichten mehr als sechs Milliarden Rubel (rund 75 Millionen Euro).

Die Eröffnung der Kirche dürfte ein Höhepunkt zum Tag des Sieges werden, nachdem Putin die große Militärparade wegen der Corona-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verlegte. Am 9. Mai werde es aber in Moskau und weiteren Städten eine Himmelsparade der Luftstreitkräfte sowie ein großes Feuerwerk geben, hatte Putin am Dienstagabend mitgeteilt.

Anders als Deutschland, wo die Kapitulation Hitlers am 8. Mai begangen wird, feiert Russland den Sieg der Sowjetunion erst einen Tag später. Der Grund dafür ist, dass in Moskau zu der Zeit 1945 schon der neue Tag angebrochen war. Putin hatte den 9. Mai zuletzt wiederholt als heiligen Feiertag für das Land bezeichnet.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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