Panorama

Neue Propaganda-Fotos vom "Action-Man" Putin taucht ab

Runter geht's zum Wrack der "Oleg" - und die Kameras sind natürlich mit dabei.

Runter geht's zum Wrack der "Oleg" - und die Kameras sind natürlich mit dabei.

(Foto: dpa)

1869 versinkt die Fregatte "Oleg" im Meer. 144 Jahre später soll das Wrack untersucht werden. Einen Tauchgang mit einer Unterseekapsel lässt sich Russlands Präsident Putin da natürlich nicht entgehen. Kameraleute und Fotografen bringt er auch gleich mit.

Russlands Präsident Wladimir Putin pflegt seinen sorgsam inszenierten Ruf als Abenteurer: Der sendungsbewusste Staatschef unternahm einen halbstündigen Tauchgang in einer Unterseekapsel, um ein Schiffswrack am Grund des Finnischen Meerbusens zu inspizieren. Über seine Fahrt im Tauchboot ließ der sportliche Präsident wie üblich bei solchen Unternehmungen das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichten.

Der Sender Perwy-Kanal zeigte Aufnahmen davon, wie Putin an Bord der Kapsel steigt, um zum Wrack der Fregatte "Oleg" in 60 Metern Tiefe hinabzutauchen. Das Schiff der russischen Marine war 1869 untergegangen. Der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti zufolge hatte ein Panzerschiff die "Oleg" bei einem Manöver gerammt. In nur zwölf Minuten sei die Fregatte im Meer versunken.

2003 spürten russische Entdecker das Wrack des Schiffes schließlich auf, wie Putins Haus mitteilte. Es werde nun von Wissenschaftlern untersucht.

Das Innenleben der "Oleg" und ihre Waffen seien größtenteils noch intakt, berichtete RIA Novosti weiter. Das Wrack liege auf der Seite und sei in "exzellentem Zustand, man kann den Namen des Schiffes gut erkennen", sagte auch der Präsident nach dem Tauchgang laut russischen Nachrichtenagenturen.

Oben ohne für die Kameras

Putin präsentiert sich immer wieder gern als wagemutiger "Action-Man": In einem Kampfflugzeug flog er nach Tschetschenien, in Sibirien ließ er sich auf Tigerjagd ablichten. Bei anderer Gelegenheit durften ihn russische Medien mit seinem schwarzen Judo-Gürtel und nacktem Oberkörper oder in einem Formel-1-Rennwagen fotografieren. Eine besonders spektakuläre Expedition lieferte zudem Bilder Putins, wie er im Pazifik Wale mit einer Armbrust jagt.

Peinlich wurde es, als Putin 2011 vor laufenden Kameras vor der Taman-Halbinsel im Süden Russlands im Neoprenanzug in die Ruinen der antiken griechischen Stadt Phanagoria abtauchte, um von dort zwei antike Vasen hochzubringen.

Angesichts skeptischer Berichte unabhängiger Medien musste sein Sprecher Monate später einräumen, dass es sich um eine Inszenierung gehandelt hatte. Kritiker hatten Verdacht geschöpft, weil auf den angeblich aus dem sechsten Jahrhundert stammenden Amphoren keine Spuren von Algen oder Muscheln zu sehen waren.

Quelle: ntv.de, hah/AFP

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