Berlusconi lässt sich krankschreiben Ruby-Prozess verschoben
13.03.2013, 17:42 Uhr
(Foto: AP/dpa)
Wegen hohen Blutdrucks erscheint Silvio Berlusconi nicht vor Gericht, als seine Einlassung mit der Tänzerin "Ruby" verhandelt werden soll. Außerdem leidet er laut Attest an einer Augenentzündung.
Der Mailänder Prozess gegen den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi um Amtsmissbrauch und Sex mit einer Minderjährigen ist auf den kommenden Montag vertagt worden. Die Richter folgten einem ärztlichen Attest, dem zufolge der 76-jährige Angeklagte wegen Bluthochdrucks nicht verhandlungsfähig war. Berlusconi wird seit vergangenem Freitag im Krankenhaus behandelt.
Der ehemalige Ministerpräsident wird beschuldigt, 2010 mit der damals minderjährigen Nachtclub-Tänzerin Karima al-Mahrough alias Ruby Rubacuore Sex gegen Bezahlung gehabt zu haben. Später soll der Regierungschef sein Amt missbraucht haben, um die wegen Diebstahls festgenommene Marokkanerin bei der Polizei freizubekommen. Bei einer Verurteilung wegen Prostitution Minderjähriger drohen Berlusconi bis zu drei Jahre Haft. Ist er des Amtsmissbrauchs schuldig, sind es bis zu zwölf Jahre. Berlusconi und al-Mahrough bestreiten, Sex miteinander gehabt zu haben.
Bereits am Freitag bescheinigten die Ärzte Berlusconi eine Augenentzündung. Außerdem stellten sie starke Blutdruckschwankungen fest. Sollte Berlusconis Verhandlungsfähigkeit wiederhergestellt werden, sind die nächsten Verhandlungstermine für den 18., 20., 21. und 25. März geplant.
Der Medienunternehmer und Milliardär Berlusconi war bereits in mehreren Prozessen in erster oder zweiter Instanz verurteilt worden. Bislang allerdings wurden diese Urteile in höheren Instanzen sämtlich aufgehoben oder die Straftaten verjährten vor einem endgültigen Urteil. Erst am vergangenen Donnerstag wurde Berlusconi wegen Beihilfe zur Veröffentlichung vertraulicher Informationen in erster Instanz zu einem Jahr Haft verurteilt.
Quelle: ntv.de, AFP