Razzia in Berlin SEK stürmt Hells Angels
21.09.2011, 07:17 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Großaufgebot der Berliner Polizei, darunter Spezialkräfte, durchsucht im Stadtteil Reinickendorf ein Clubhaus der "Hells Angels". In der Dunkelheit können einige Rocker entkommen, die meisten werden aber eingefangen. Hintergrund ist laut Polizei diesmal nicht der blutige Machtkampf mit den "Bandidos", sondern der Schutz der Bevölkerung.
Auf der Suche nach Waffen und verbotenen Gegenständen hat die Berliner Polizei am Dienstagabend ein Clubhaus der Rockergruppe Hells Angels gestürmt. Drei Rocker wurden dabei nach Polizeiangaben leicht verletzt. Die Beamten waren mit rund 120 Polizisten im Einsatz, darunter auch ein Spezialeinsatzkommando.
In dem Clubhaus im Stadtteil Reinickendorf hielten sich rund 25 Mitglieder der Rockergruppe auf. Einige versuchten zu fliehen, die meisten konnten nach Polizeiangaben aber eingefangen werden. Die Polizisten durchsuchten die Rocker und stellten ihre Personalien fest. Festgenommen wurde niemand. Sieben Messer und ein Schlagstock wurden sichergestellt.
"Die Personen, die wir hier angetroffen haben, sollen wissen, dass sie im Fokus der Polizei stehen", sagte ein Polizeisprecher. Die Mitglieder der Hells Angels werden mit kriminellen Aktivitäten wie Prostitution und Drogenhandel sowie der gewalttätigen Türsteherszene in Verbindung gebracht. Immer wieder liefern sie sich auch gewalttätige Kämpfe mit anderen Banden.
Laut einem Bericht der "Berliner Morgenpost" haben die Hells Angels "Berlin City" unter Führung ihres Präsidenten Kadir P. das öffentliche Leben gefährdet und wiederholt die Polizei auf den Plan gerufen. P. war mit etwa 80 Gefolgsleuten von den "Bandidos" zu den "Angels" übergelaufen – ein weltweit einzigartiger Vorgang. Ermittler befürchten seither, dass sich der Bandenkrieg verschärfen könnte. "Und genau dazu kam es", schrieb die Zeitung weiter. "Während die Führungsriegen der beiden Rockerclubs medienwirksam Frieden schlossen, drohte dieser Pakt in Berlin von Anfang an zu scheitern."
Quelle: ntv.de, hdr/dpa