Panorama

"Alles unter Kontrolle" auf der Concordia Schettino belog Küstenwache

"Alles unter Kontrolle" sieht anders aus.

"Alles unter Kontrolle" sieht anders aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrschiffes Costa Concordia soll die Mannschaft aufgefordert haben, falsche Aussagen gegenüber der Küstenwache zu machen. Das behauptet der erste Offizier in einer Aussage. Hunderte Anwälte, Experten und Überlebende kommen derweil zu einem Beweissicherungsverfahren zusammen, um die genauen Umstände der Havarie zu klären.

Der Kapitän des vor der Toskana-Insel Giglio gekenterten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" hat offenbar seine Mannschaft angewiesen, die Küstenwache über das Ausmaß des Unglücks zu belügen. Der erste Offizier Ciro Ambrosio habe dies ausgesagt, berichteten mehrere italienische Medien unter Berufung auf Verhörprotokolle. "Kapitän Schettino hat uns befohlen, der Küstenwache zu sagen, dass alles unter Kontrolle sei", sagte Ambrosio laut der Tageszeitung "Corriere della Sera". Francesco Schettino werden unter anderem fahrlässige Tötung und das vorzeitige Verlassen des Schiffs vorgeworfen.

Unterdessen werden hunderte Anwälte, Experten und Überlebende zu einer gerichtlichen Anhörung zum Unglück des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" im italienischen Grosseto erwartet. Teilnehmen sollen auch mehrere Angestellte der Reederei Costa Crociere, gegen die wegen der Havarie ermittelt wird.

Im Mittelpunkt der Erörterungen steht die "black box", der Datenschreiber des am 13. Januar vor der Insel Giglio gekenterten Kreuzfahrtschiffes. Von dem Aufzeichnungsgerät erhoffen sich die Ermittler weitere Aufschlüsse über den Unfallhergang.

Wegen des starken Andrangs wurde die nichtöffentliche Anhörung in einen größeren Theatersaal verlegt, der von der Polizei abgeriegelt wurde. Kapitän Schettino will nach Angaben seines Anwalts "aus Sorge um seine Sicherheit" zu dem Beweissicherungsverfahren nicht kommen. Die "Costa Concordia" war am 13. Januar vor der toskanischen Küste auf Felsen gelaufen und gekentert, 32 Menschen starben. Schettino hatte gestanden, zu nah an der Insel Giglio vorbeigefahren zu sein.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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