Panorama

Infektionswelle an Kölner Schule Schüler haben "Masern-Frei"

90 Prozent der Erstklässler in Deutschland sind gegen Masern geimpft. An der Kölner Schule war es nur jeder vierte Schüler.

90 Prozent der Erstklässler in Deutschland sind gegen Masern geimpft. An der Kölner Schule war es nur jeder vierte Schüler.

(Foto: dpa)

An einer Waldorfschule in Köln breiten sich die Masern aus. Unterricht findet bis auf Weiteres nicht statt. 18 Menschen haben sich bereits infiziert und Experten fürchten, die Zahl der Erkrankungsfälle könnte noch zunehmen.

Weil Masern ausgebrochen sind, muss eine Waldorfschule in Erftstadt bei Köln vorerst geschlossen bleiben. Das Ansteckungsrisiko ist zu hoch. Mittlerweile seien 18 Menschen erkrankt, sagte der Leiter des Gesundheitsamtes im Rhein-Erft-Kreis, Franz-Josef Schuba.

Die meisten der betroffenen Schüler sind 15 bis 16 Jahre alt. Zu den Erkrankten gehöre auch eine 38 Jahre alte Mutter. Nach Ansicht von Medizinern könnte die Zahl der Masern-Fälle noch zunehmen. Denn der typische Ausschlag zeigt sich erst etwa 14 Tage nach der Ansteckung.

Nur einer von vier Schülern war geimpft

Wie sich herausgestellt hat, konnte an der Gesamtschule nur ein Viertel der 400 Schüler einen Impfschutz vorweisen. "Möglicherweise gehen unsere Eltern mit dem Impfen auch anders um", erklärte Schulleiter Matthias Nantke dem "Kölner Stadtanzeiger", angesprochen auf die vergleichsweise geringe Impfquote.

Bei Erstklässlern in Deutschland sind bei Masern sonst Durchimpfungsraten von über 90 Prozent die Regel. Wegen des hohen Ansteckungsrisikos ist die Schule seit Ende vergangener Woche geschlossen. Auch Lehrer, Sozialarbeiter und Hausmeister müssen nun einen Impfschutz nachweisen.

Bundesweit sind in diesem Jahr die Masern-Erkrankungen in die Höhe geschossen. Bis Mitte Juni waren dem Robert-Koch-Institut in Berlin 905 Fälle übermittelt worden. Davon entfielen auf Berlin 356 und auf Bayern 388 Fälle. Nach Auskunft des Landeszentrums Gesundheit in Münster gibt es derzeit in Nordrhein-Westfalen zwei weitere Erkrankungsfälle, die sich aber nach Einschätzung der Fachleute nicht ausweiten werden.

Quelle: ntv.de, ame/dpa

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