Panorama

Schuldspruch gegen US-Studenten Schwuler wird Cyber-Opfer

Ein 19-jähriger Inder filmt in den USA das Liebesspiel seines schwulen Kommilitonen und stellt das Video ins Internet. Der Introvertierte 18-Jährige nimmt sich daraufhin das Leben. der Vorfall wird landesweit debattiert und hat ein strenges Anti-Mobbing-Gesetz zur Folge.

Dharun Ravi muss mit seiner Ausweisung rechnen.

Dharun Ravi muss mit seiner Ausweisung rechnen.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Selbstmord eines 18-jährigen homosexuellen Studenten in den USA ist sein Zimmergenosse wegen des heimlichen Filmens eines Liebesspiels schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen in New Brunswick erklärten das Filmen für unzulässig, ließen die Anklage wegen Homosexuellenfeindlichkeit gegen den 19-jährigen Inder Dharun Ravi aber fallen.

Das Video war am 19. September 2010 entstanden und umgehend ins Internet gestellt worden. Der introvertierte Kommilitone beging daraufhin am 22. September Selbstmord, indem er in den Hudson River sprang.

Das Strafmaß gegen Ravi soll erst später mitgeteilt werden. Möglicherweise muss er mit der Ausweisung nach Indien rechnen.

Der Vorfall von der staatlichen Rutgers-Universität wurde landesweit debattiert und hatte zur Folge, dass im Bundesstaat New Jersey ein Jahr später ein strenges Anti-Mobbing-Gesetz verabschiedet wurde. Opfer von Diffamierungen per Handy oder im Internet können ihre Peiniger fortan in der Schule oder direkt bei der Polizei anzeigen. Schulen müssen jeden Fall binnen zehn Tagen prüfen. Darüber hinaus muss das gesamte Personal – vom Rektor bis zum Hausmeister – Anti-Mobbing-Strategien lernen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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