Massaker an Migranten in Mexiko Sechs der Mörder sind tot
07.09.2010, 10:17 UhrEnde August wurden 72 Migranten auf einer Farm in Mexiko ermordet. Drei der Täter werden tot aufgefunden, drei weitere werden bei einer Schießerei mit Soldaten getötet.

In El Salvador trauern Angehörige und Freunde um Henri Francisco Serrano. Er war einer der 72 Migranten, die in Tamaulipas ermordet wurden.
(Foto: AP)
Sechs der mutmaßlichen Täter, die Ende August im Norden Mexikos 72 Migranten aus Mittel- und Südamerika erschossen haben, sind nach Angaben der Regierung inzwischen tot. Drei Leichen seien infolge eines anonymen Anrufes nach dem Massaker gefunden, drei weitere bei einer Schießerei mit Soldaten getötet worden, teilte Regierungssprecher Alejandro Poiré mit.
Die drei Leichen wurden an einer Straße bei der Stadt Abasolo gefunden und von dem einzigen Überlebenden des Massakers, einem Mann aus Honduras, als Täter identifiziert. Die Schießerei zwischen den Soldaten und den mutmaßlichen Mördern ereignete sich am 23. August, einen Tag nach den Morden auf einer Farm bei San Fernando in Tamaulipas. Dort hatten Mitglieder des Drogenkartells "Los Zetas" die Migranten erschossen, weil diese sich geweigert hatten, sich von ihnen anwerben zu lassen.
In den vergangenen Tagen hat die mexikanische Polizei mehrfach Migrantentransporte abgefangen. Am Sonntag beschlagnahmte sie im Bundesstaat Veracruz einen Lastwagen, in dem 80 Mittelamerikaner nach Norden in Richtung USA transportiert wurden. Sie waren nach Behördenangaben in dem Anhänger des Fahrzeuges unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht.
Am 24. August wurden 21 Guatemalteken ohne Papiere festgesetzt und am 28. August wurden in Hidalgo nördlich von Mexiko-Stadt 80 Menschen aus Zentralamerika festgenommen, die auf einem Güterzug in Richtung Norden fuhren. Offiziellen Schätzungen zufolge versuchen pro Jahr rund 180.000 Menschen aus Mittel- und Südamerika, durch Mexiko die USA zu erreichen. Dabei sind sie kriminellen Banden und korrupten Funktionären ausgeliefert.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa