Irgendwo im Norden ist ein Hoch Sonntag könnte ein "Knallertag" werden
27.04.2017, 15:25 Uhr
Schönen Mai auch - der Monatswechsel gerät freundlich.
(Foto: dpa)
Der April macht was er will: Nach ungemütlich kaltem Wetter mit Schnee und Dauerregen verspricht der Monatswechsel einen Wetterumschwung. n-tv.de-Wetterexperte Björn Alexander macht im Interview Hoffnung auf ein sonniges langes Wochenende.
Es ist Ende April, der Wonnemonat Mai steht vor der Tür. Aber wärmer wird es irgendwie nicht. Wann ist die Kälte endlich vorbei?
Bis zum Samstag müssen wir noch durchhalten. Dann nämlich haben wir das Schlimmste in Sachen Kälte endlich hinter uns. Zuvor regiert die polare Kaltluft mit sämtlichen Begleiterscheinungen wie Schauern, Graupelgewittern oder Nachtfrost. Zudem drückt Italientief "Tarek" seine Wolken in den Alpenraum und bringt dort teils kräftigen Regen oder Schneefall, der sich auch in den Süden Deutschlands hinein zieht. Und dabei sind auch hierzulande schon durchaus erhebliche Schneemengen zusammen gekommen.
Wie viel Schnee liegt denn?
Im Südschwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland in Höhen über 500 bis 600 Meter 1 bis 8 Zentimeter Schnee (auch Rosenheim 2cm), die höchste Schneehöhe (von den Stationen, die melden) wird derzeit in Kaufbeuren (816 m) mit 13 Zentimeter gemeldet. In den höheren Lagen sieht es so aus: Feldberg/Schwarzwald ebenfalls 13, Fichtelberg/Erzgebirge 17, Nebelhorn/Allgäu 295 und auf der Zugspitze 380 Zentimeter. Mit den Niederschlägen ist damit der April in Teilen von Bayern und Baden-Württemberg jetzt bereits deutlich zu nass, so dass beispielsweise der Pegelstand am Oberrhein in Karlsruhe-Maxau binnen 24 Stunden fast um einen Meter angestiegen ist. Gleichzeitig gibt es aber nach wie vor Regionen, die binnen der letzten vier Wochen keine fünf Liter Regen pro Quadratmeter abbekommen haben.
Wo genau?
Besonders im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Der Pegelstand der Mosel erinnert somit momentan eher an den Hochsommer als ans Frühjahr. So meldet der Pegel bei Trier derzeit 2,29 Meter. Normal wären jetzt aber 3,50 Meter. Aber auch in anderen Landesteilen ist es in Anbetracht der durstigen Natur im Frühjahr viel zu trocken. Köln, Frankfurt oder Magdeburg bekamen bisher im April nämlich auch noch keine 15 Liter Regen pro Quadratmeter.
Dann bräuchten wir ja eigentlich Regen. Auf der anderen Seite steht ein langes Wochenende vor der Tür. Da würde auch Sonne ganz gut tun. Was gibt’s denn an den freien Tagen?
Nachdem am Freitag im Süden zum Teil nochmals mit Schnee und Glätte gerechnet werden muss, bessert sich das Wetter am Samstag von Westen her. Letzte Schauer beschränken sich somit am ehesten auf den Bayrischen Wald sowie auf die Regionen östlich der Elbe. Ansonsten wird es endlich freundlicher. Dazu werden es zwischen 8 Grad an der Ostsee und bis zu 16 Grad am Oberrhein.
Das ist ein Anfang. Wie wird der Sonntag?
Aus heutiger Sicht hat der Sonntag Potenzial zu einem richtigen Knallertag. Wenn sich die Modelle bewahrheiten, dann gibt’s landesweit kaum Wolken und dementsprechend viel Sonne. Die Temperaturen sind für einen 30. April eigentlich kein Grund für ausufernde Freude. Aber in Anbetracht der 5 bis 10 Grad kalten Werte, die wir momentan erleben, klingen Tageshöchstwerte zwischen 15 und 20 Grad doch fast schon wie (Sommer-) Urlaub. Etwas frischer bleibt es nur im Nordosten bei 12 Grad.
Und dann wird in den Mai getanzt. Bei welchem Wetter?
Nach jetzigem Stand deutschlandweit bis zum späten Abend trocken. Im Westen könnten allerdings im Laufe der Nacht erste Schauer aufziehen. Temperaturen abends um 20 Uhr oft noch zwischen 12 und 16 Grad, im Norden dagegen schon einstellig bei 7 bis 9 Grad.
Das schöne Wetter scheint also nicht lange zu halten, oder?
Teils, teils. In den östlichen Landesteile (von der Ostsee bis runter an den Alpenrand) dürfte es auch am Maifeiertag trocken und freundlich bleiben. Derweil sind weiter westlich die Wolken dichter und bringen Schauer, vielleicht auch einzelne Gewitter mit. Dabei erreichen die Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad.
Wie geht es danach weiter?
Mit großen Unsicherheiten bei den Wettercomputern. Relativ sicher ist derzeit nur, dass sich irgendwo über Nordeuropa ein kräftiges Hoch festsetzen dürfte. Damit ist im Norden Deutschlands trockenes und freundliches Wetter wahrscheinlich. Im übrigen Land könnte ein Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten hingegen für wechselhaftes Wetter mit Schauern sorgen. Das Problem bei solchen Tiefs ist allerdings, dass sie einige Tage im Voraus kaum detaillierte Prognosen zulassen.
Wie sieht es denn bei den Temperaturen aus?
Die werden sich wahrscheinlich wenig ändern. Also lauwarmes Frühlingswetter, das auch nachts nur noch selten Frost bringen wird.
Quelle: ntv.de