Verdacht auf Ebola-Ansteckung Spanien könnte Europas erstes Land sein
06.10.2014, 19:05 UhrAm Wochenende erschien eine britische Studie, wonach eine Ebola-Ansteckung und -Ausbreitung innerhalb Europas für möglich gehalten wird. Zielländer wären demnach Frankreich und Großbritannien - in einigen Wochen. Die Realität sieht plötzlich ganz anders aus.
"RTL - Wir helfen Kindern" will mit action medeor zwei Isolierstationen in Monrovia/Liberia einrichten. Dafür sind dringend Spenden nötig. Helfen Sie mit!
Online unter www.rtlwirhelfenkindern.de
Oder per Überweisung:
Stiftung RTL
Stichwort: Ebola
Sparkasse Köln/Bonn
BLZ 370 501 98
Konto: 15 12 15 1
IBAN: DE49370501980001512151
Swift/BIC: COLSDE33
Eine Krankenschwester in einem Madrider Krankenhaus, die einen Ebola-Patienten gepflegt hatte, hat sich möglicherweise mit dem Virus infiziert. Eine erste Probe habe einen positiven Befund ergeben, hieß es aus Kreisen des spanischen Gesundheitsministeriums. Ein zweiter Test sollte die Infektion bestätigen.
Es wäre es der erste Fall einer Ebola-Ansteckung innerhalb Spaniens - und auch ganz Europas. Die spanischen Gesundheitsbehörden beriefen einen Krisenstab ein. Die Epidemie in Westafrika hatte Ende vergangenen Jahres begonnen, inzwischen sind weit über 3000 Tote erfasst.
Die Krankenschwester hatte den spanischen Geistlichen Manuel García Viejo gepflegt, der sich in Sierra Leona mit Ebola infiziert hatte und mit einem Flugzeug der spanischen Luftwaffe ausgeflogen worden war. Der 69-Jährige starb am 25. September in Madrid. Zuvor war bereits ein anderer spanischer Missionar in Madrid an Ebola gestorben, der sich in Liberia infiziert hatte und der ebenfalls ausgeflogen worden war.
Briten und Franzosen galten als gefährdet
Erst am Wochenende waren Forschungsergebnisse erschienen, wonach sich die Ebola-Seuche auch nach Frankreich und Großbritannien ausbreiten könnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Frankreich in den nächsten drei Wochen einen Fall gebe, liege bei 75 Prozent, teilte die britische Lancaster Universität mit. Für Großbritannien bestehe eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent. Nun ist es möglicherweise Spanien, das die Forscher so und in dieser Geschwindigkeit nicht erwartet hatten.
Die Daten beruhten auf Mustern, wie sich die Krankheit bislang ausgebreitet hat und wie der Flugverkehr organisiert ist. In den von Ebola am stärksten getroffenen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia werde viel französisch gesprochen und es gebe zahlreiche Reiseverbindungen nach Paris, hieß es in der Studie. Großbritannien sei gefährdet, weil London-Heathrow zu den weltgrößten Flughäfen zähle. Beide Länder haben jeweils einen erkrankten Bürger aus den Krisengebieten heimgeflogen und erfolgreich behandelt.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa