Vier tote Toreros in drei Tagen Stier rammt 18-Jährigem Horn in Bauch
17.08.2015, 13:43 Uhr
Jedes Jahr werden über 40.000 Stiere allein in Spaniens Kampfarenen abgeschlachtet.
(Foto: dpa)
Bei Stierkämpfen soll das Tier am Ende sterben und der Mensch als Held die Arena verlassen. Doch immer wieder passieren schreckliche Unfälle. Wie jetzt in Lerín geschehen. Ein Bulle schlägt zurück und spießt den Torero mit seinem Horn auf.
Am Stierkampf scheiden sich die Geister. Für die einen werden dabei unter dem Deckmantel der Tradition prachtvolle Tiere barbarisch getötet, für andere gehört der Stierkampf als elementarer Bestandteil zu ihrer Kultur dazu. Fest steht: Jedes Jahr kommt es dabei zu schrecklichen Unfällen, dutzende Teilnehmer werden verletzt, einige sogar getötet. So auch jetzt wieder. In Spanien kam es binnen drei Tagen vier Todesfälle bei Stierkampf-Veranstaltungen. Seit Anfang Juli kamen sogar mindestens sieben Menschen ums Leben.
Zuletzt rammte ein Stier in Lerín in der Nähe der nordwestlichen Stadt Pamplona einem 18-Jährigen ein Horn in den Bauch, wie die Regionalregierung von Navarra mitteilte. Der junge Mann wurde am Sonntagabend verletzt und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Am Samstag waren ein 36-Jähriger bei einem Stiertreiben in Peñafiel in der Provinz Valladolid sowie ein 32-Jähriger im Ort Museros in der Provinz Valencia getötet worden. Am Freitag hatte ein in den Straßen von Blanca in der Provinz Murcia freigelassener Stier einem 55-jährigen Mann tödliche Verletzungen zugefügt.
Einer der bekanntesten Toreros des Landes wurde am 11. August in Huesca im Nordosten des Landes von einem Stier schwer verletzt. Francisco Rivera Ordóñez ("Paquirri") befindet sich seitdem in ernstem Zustand. Laut Ärzten drang das Horn des Tieres 25 Zentimeter tief in Ordóñez' Bauch ein. Die Verletzungen seien aber nicht lebensgefährlich, berichtete die BBC. Ordóñez stammt aus einer Familie von Toreros. Sein Vater kam 1984 bei einem Stierkampf um.
Einen weiteren derartigen Todesfall hatte es am 9. August in der Nähe von Toledo gegeben. Am 14. Juli starb ein 44-jähriger Tourist aus Frankreich, als er einen näherkommenden Stier mit seinem Handy filmen wollte, wie örtliche Medien berichteten.
Die Stierrennen in Spanien haben eine jahrhundertelange Tradition. Mittlerweile sind der Stierkampf und die Straßentreiben aber auch in Spanien hoch umstritten.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP