Zeuge: Beinahe Baby verletzt Streit um Kinderwagen eskaliert bei US-Flug
22.04.2017, 19:58 Uhr
Als ein Passagier gewaltsam aus einer überbuchten Maschine von United Airlines gezerrt wird, ist der Aufschrei groß. Nun löst ein Video von einem Zwischenfall bei American Airlines Entsetzen aus. Ein Flugbegleiter soll Gewalt gegen eine Mutter angewendet haben.
Ein neuer Zwischenfall an Bord einer Passagiermaschine in den USA sorgt für Empörung. Das bei Facebook ins Netz gestellte Video zeigt eine weinende Frau mit zwei Babys. Als ein männlicher Passagier sich einschaltet und der Frau zu Hilfe kommt, eskaliert ein Streit mit einem Flugbegleiter, wie das Video zeigt, das von einem weiteren Passagier aufgenommen wurde.
Dieser schreibt, dass es um einen von der Frau mit an Bord genommenen Kinderbuggy ging. Der Flugbegleiter habe ihn der Frau "gewaltsam" entrissen, sie geschlagen und dabei fast eines der Kinder getroffen.
Was das Video nicht zeigt, ist der Vorfall mit dem Kinderwagen an sich. Die Aufnahme wurde kurz danach gestartet. Zu sehen ist, wie ein aufgebrachter Passagier erklärt, er wolle den Namen des Flugbegleiters wissen. "Ich werde nicht hier sitzen bleiben und mir das angucken." Später droht er dem Flugbegleiter Schläge an. "Du kennst die Vorgeschichte nicht", verteidigt sich daraufhin der Flugbeleiter. Es sei ihm völlig egal, was vorgefallen ist, entgegnet der Passagier: "Du hast beinahe ein Baby verletzt."
Erst kürzlich hatte der rabiate Rauswurf ein Passagiers aus einem überbuchten Flugzeug von United Airlines Schlagzeilen gemacht. Der neue Vorfall spielte sich am Freitag beim Besteigen eines Flugzeuges von American Airlines ab, das von San Francisco nach Dallas fliegen sollte.
Fluglinie zieht Konsequenzen
In einer Stellungnahme entschuldigte sich die US-Fluggesellschaft. "Was wir auf diesem Video sehen, entspricht nicht unseren Werten und wie wir unsere Kunden behandeln", hieß es. Man "bedauere zutiefst" den zugefügten Schaden, der Flugbegleiter sei vom Dienst suspendiert. Die Mutter habe sich entschieden, einen anderen Flug zu nehmen, hieß es in der Erklärung weiter. American Airlines habe ihr ein Upgrade für die Erste Klasse gegeben.
Nach dem brutalen Rauswurf des United-Passagiers in Chicago vor zwei Wochen hatte sich der Vorstandschef der Fluggesellschaft, Oscar Munoz, ebenfalls entschuldigt. Es sei "demütigend" gewesen und er übernehme "die volle Verantwortung", erklärte er. Das Vorgehen gegen den Passagier, der sich laut seinem Anwalt die Nase brach, zwei Zähne verlor und eine Gehirnerschütterung erlitt, hatte weltweit Empörung hervorgerufen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP