Panorama

Details zu Vergewaltigung enthüllt Täter wollten Inderin überfahren

2013-01-02T095135Z_01_DEL01_RTRMDNP_3_INDIA-RAPE.JPG7638933192402915921.jpg

Nach wie vor gedenken Inderinnen der vergewaltigten und getöteten Frau, wie hier in Neu Delhi.

(Foto: REUTERS)

Immer mehr Details zu der Vergewaltigung der inzwischen gestorbenen indischen Frau kommen ans Licht. Offenbar wollten die Täter das Opfer nach der Vergewaltigung überfahren. Unzählige Anwälte weigern sich derweil, die Täter zu verteidigen.

Die Vergewaltiger einer inzwischen gestorbenen jungen Inderin haben nach der brutalen Tat in einem Bus offenbar versucht, ihr Opfer zu überfahren. Wie mehrere indische Medien unter Berufung auf einen tausendseitigen Polizeibericht schrieben, konnte der Begleiter der 23-Jährigen seine Freundin gerade noch rechtzeitig wegziehen, als er sah, wie der Bus wendete, um sie offenbar zu überrollen.

DAB0684_20130101.jpg6970076376886700744.jpg

Ein indischer Mann protestiert gegen die Vergewaltigung: "Vergewaltigung ist nicht cool" steht auf dem Plakat.

(Foto: AP)

Der junge Mann sei mit seiner Freundin nach der Gruppenvergewaltigung aus dem Bus geworfen worden, nachdem dem Paar zuvor noch die Kleider vom Leib gerissen worden seien, berichtete "The Indian Express".

Wie die "Times of India" berichtete, fügte die Frau ihren Angreifern während des Angriffs mehrere Bisswunden zu, um sich zu befreien. Diese Verletzungen sowie Blut, Sperma und Haare bilden der Polizei und den Medien zufolge gemeinsam mit der Aussage des Freundes die Hauptbeweislast gegen die mutmaßlichen sechs Täter.

Ist Jugendlicher minderjährig?

Fünf Männer und ein Jugendlicher sollen sich ab Donnerstag wegen Mordes und Vergewaltigung vor einem Schnellgericht verantworten. In Indien steht auf Mord die Todesstrafe, sie wird aber nur selten vollstreckt. Bei dem jugendlichen Tatverdächtigen liefen jedoch noch medizinische Tests, ob er minderjährig sei, sagte ein Polizeisprecher. Erst danach werde sich herausstellen, ob bei ihm Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht angewandt werde.

Der Fahrer des Busses muss sich zudem wegen der Unterschlagung von Beweismitteln verantworten, da er nach der Tat die Kleider der Frau verbrannt sowie versucht haben soll, den Bus gründlich zu reinigen.

Ein Mitglied der Anwaltskammer des Hauptstadtbezirks Saket sagte indes, dass die dort zugelassenen Anwälte sich weigerten, die mutmaßlichen Täter zu verteidigen. Keiner der 2500 bei dem Gericht registrierten Verteidiger sei dazu bereit, da es "unmoralisch" sei, diesen Fall zu übernehmen, sagte Sanjay Kumar. Ein weiterer Anwalt sprach ebenfalls von einem Boykott seitens der Kammer. Die Regierung muss in diesem Fall Pflichtverteidiger bestimmen.

Die junge Frau war am 16. Dezember in einem Bus in Neu Delhi von sechs Männern vergewaltigt und misshandelt worden. Auch ihr Freund wurde schwer verletzt. Die Tat hatte zu teilweise gewaltsamen Protesten in ganz Indien geführt, bei denen auch harte Strafen für die Täter gefordert wurden. Am vergangenen Samstag war die Frau ihren Verletzungen erlegen, einen Tag später wurde die Leiche eingeäschert. Daraufhin wurden viele Silvesterfeiern in Indien abgesagt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen