Panorama

Schweinepest in NRW Tötung von 70.000 Tieren

Nach dem achten Ausbruch der Schweinepest im Münsterland müssen wahrscheinlich 70.000 Tiere getötet werden. Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg (CDU) rechnet damit, dass die EU-Kommission die radikale Keulung aller 21.500 Schweine im Drei-Kilometer-Radius um den neuen Seuchenhof anordnen wird. Noch liegt eine derartige Verfügung jedoch nicht vor.

Zuvor war Dienstag ein Ausbruch der Schweinepest auf einem dritten Hof im Kreis Borken ("Borken 3") bestätigt worden. Daraufhin hatten die Behörden die Tötung aller Tiere im Umkreis von einem Kilometer angeordnet. Zudem wurde ein neuer separater Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern gezogen. Auch ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn Kilometern wurde eingerichtet. Dieses reicht erstmals bis über die Grenzen in die Niederlande. In diesem Gebiet dürfen Schweine nicht transportiert werden. In den Niederlanden sind elf Betriebe von diesen Auflagen betroffen.

Schon nach dem zweiten Seuchenfall in Borken ("Borken 2"), der gleichzeitig der siebte Ausbruch der Krankheit in Nordrhein-Westfalen seit Anfang März war, hatte das Düsseldorfer Landwirtschaftsministerium drastische Tötungsmaßnahmen angeordnet. In Anlehnung an Weisungen der Europäischen Kommission werden dort nun alle 50.000 Schweine im Drei-Kilometer-Radius um "Borken 2" getötet. So soll ein unbemerktes Weiterwandern des hoch ansteckenden Virus verhindert werden. Üblicherweise werden lediglich alle Schweine im Ein-Kilometer-Radius gekeult. Für Menschen ist die Tierseuche ungefährlich.

Am Mittwoch hatten Tierärzte und Helfer in Borken mehr als 7.500 Schweine mit Elektroschocks getötet. Damit sei einerseits der Ein-Kilometer-Bereich rund um den jüngsten Seuchenhof "leer geräumt", sagte ein Sprecher des Kreises. Andererseits wurde die Keulung des Gebietes um "Borken 2" fortgesetzt.

Die Schweinepest grassiert seit Anfang März in Nordrhein-Westfalen. Nachdem sie zunächst nacheinander auf fünf Höfen im Kreis Recklinghausen ausgebrochen war, griff die Seuche Anfang April auf den Kreis Borken im Münsterland über. Hausschweine waren in Deutschland zuletzt 2003 in einem kleinen Betrieb im rheinland-pfälzischen Carlsberg bei Bad Dürkheim erkrankt. Die bisher letzte große Epidemie wütete 1997/98 in Deutschland. Damals mussten 1,2 Millionen Tiere getötet werden.

Quelle: ntv.de

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