Gasförderplattform Elgin in der Nordsee Total findet das Leck
29.03.2012, 20:42 Uhr
Der Ölkonzern Total behauptet, die Lage in den Griff zu bekommen. Anscheinend ist das Leck an der Gasförderplattform Elgin in der Nordsee gefunden. Jetzt kommt es auf die Windrichtung an, damit die ausgetretene Gaswolke sich nicht an einer Flamme an der Spitze der Plattform entzündet.
Im Kampf gegen das Gasleck an einer Förderplattform in der Nordsee ist der Energiekonzern Total nach eigenen Angaben einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Das Leck wurde etwa 25 Meter oberhalb der Wasseroberfläche, am Kopf des Bohrlochs lokalisiert. Das Gas trete in die Luft aus und lege sich zum Teil als Kondensat auf der Meeresoberfläche ab, sagte ein Sprecher.
Zur Lösung komme weiterhin eine Entlastungsbohrung oder das Verpressen des Bohrloches mit Schlamm in Betracht. Ob die Erkenntnis, dass das Leck nicht unterhalb des Meeresgrundes liegt, Vorteile bei möglichen Abdichtungsversuchen bringt, wollte Total nicht bestätigen. Bislang ist die Plattform für Menschen gesperrt. Wegen einer weiter brennenden Flamme, mit der überschüssiges Gas in den Rohrsystemen abgefackelt wird, herrscht nach wie vor Explosionsgefahr.
Zumindest die Wettervorhersage ist gut
Die Auswirkungen für die Umwelt könnten indes geringer sein, als befürchtet. "Das Forschungsinstitut Marine Scotland beobachtet die Umweltauswirkungen weiterhin. Bisher sind sie minimal", sagte der schottische Ministerpräsident Alex Salmond im Parlament in Edinburgh. Dennoch dürfe das Problem nicht heruntergespielt werden. Die Umweltorganisation Greenpeace wies auf die klimaschädigende Wirkung von austretendem Gas hin. Diese sei ungefähr zwanzig mal größer als bei Kohlendioxid.
Die Meteorologen sagen für die nächsten Tage stabile Windbedingungen voraus. Somit ist das Risiko, dass sich die Gaswolke an einer hoch über der Plattform lodernden Gasflamme entzünden kann, nach Meinung von Experten überschaubar. Gegenwärtig treibt der Wind das Gas in östliche Richtung von der Plattform weg. Das Abfackeln von Gas sei Teil der Sicherheitsstrategie und habe sich absolut bewährt, sagte eine Total-Sprecherin.
Gas tritt über der Meeresoberfläche aus
Total wies darauf hin, dass selbst im Falle einer Explosion und einer totalen Zerstörung der Plattform keine weiteren Lecks entstehen würden. Vorsichtshalber seien zwei Feuerwehrschiffe zum Löschen in Stellung gebracht worden. Neben einem Überwachungsschiff mit Unterseetechnik sind dies die einzigen Schiffe, die in die Zwei-Meilen-Sperrzone gelassen werden.
Der Ölkonzern geht davon aus, dass das aus dem Leck strömende Gas aus einer Gesteinsformationen in 4000 Metern Tiefe kommt und über der Wasseroberfläche austritt. Das Gas sei nicht giftig, hieß es vom Betreiber. Total hofft, dass die Quelle von alleine versiegt. Sollte dies nicht eintreten, müsse entweder eine Monate dauernde Entlastungsbohrung unternommen oder das Bohrloch von oben verstopft werden.
Unterdessen hat ein Überwachungsflug der Umweltschutzorganisation Greenpeace keine neuen Erkenntnisse gebracht. Das Risiko einer Explosion halten Experten der Organisation ähnlich wie auch britische Fachleute gegenwärtig für überschaubar.
Quelle: ntv.de, dpa