Panorama

Papst spricht Vorgänger heilig Über 30.000 Polen auf dem Weg nach Rom

Die Souvenirs von der Heiligsprechung gibt es schon in Rom zu kaufen.

Die Souvenirs von der Heiligsprechung gibt es schon in Rom zu kaufen.

(Foto: dpa)

Der Italiener Johannes XXIII. und der Pole Johannes Paul II. werden am Sonntag von ihrem Nachfolger Franziskus zu Heiligen erklärt. Tausende Pilger wollen dabei sein, andere werden sich auf einer Art Fanmeile in Warschau versammeln.

Papst Franziskus hat seine beiden Vorgänger Johannes Paul II. und Johannes XXIII. vor ihrer feierlichen Heiligsprechung an diesem Sonntag besonders gewürdigt. "Ich bin Polen dankbar für das Geschenk Johannes Paul II.", sagte der Papst in einer Botschaft für das polnische Fernsehen. Franziskus hob den unermüdlichen Dienst und geistlichen Rat sowie das außerordentliche Zeugnis der Heiligkeit von Karol Wojtyla (1920-2005) hervor, "der die Kirche ins dritte Jahrtausend des Glaubens geleitet hat". In einem Brief an die italienische Diözese Bergamo, aus der der Reformpapst Johannes XXIII. (1881-1963) stammte, nannte er diesen ein großes Geschenk für die katholische Weltkirche.

Pilger auf dem Weg zum Petersplatz.

Pilger auf dem Weg zum Petersplatz.

(Foto: imago/Ulmer)

Hunderttausende Gläubige werden am Sonntag zu dem Großereignis der katholischen Kirche auf dem Petersplatz erwartet. Bereits am Freitag machten sich Zehntausende Polen auf den Weg nach Rom. Wie viele Gläubige aus dem Heimatland von Johannes Paul II. in Bussen, Sonderzügen, Flugzeugen oder auf eigene Faust in die "Ewige Stadt" nach Rom reisen, ist nicht genau bekannt. Beim polnischen Pilgerbüro in Rom haben sich 30.000 Menschen in organisierten Gruppen angemeldet. "Aber wir wissen, dass das nicht alle sind", sagte ein Sprecher. Nach Angaben der polnischen Bischofskonferenz fuhren mindestens 1000 polnische Busse mit Pilgern los, der österreichische Autobahnbetreiber Asfinag ging von 1500 Bussen aus.

Die Stadt Rom und der Vatikan trafen umfangreiche Vorkehrungen für die Sicherheit und die Betreuung der Menschenmenge. In Rom sind Großbildschirme verteilt, damit auch jenseits des Petersplatzes alle die Zeremonie der Heiligsprechungen mit verfolgen können.

"Public viewing" in Warschau

Franziskus feiert den überaus populären polnischen Vorgänger Wojtyla und den italienischen Reformpapst Angelo Giuseppe Roncalli nach Vatikan-Angaben gemeinsam mit etwa 150 Kardinälen, rund 1000 Bischöfen sowie 6000 Priestern. Mehr als 90 Delegationen von Regierungen und internationalen Organisationen haben sich angemeldet. Darunter sind Dutzende Staatspräsidenten, Regierungschefs und Vertreter von Königshäusern. Aus Deutschland reist Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer an.

In Polen wird die Heiligsprechung von Johannes Paul II. als mehrtägiges Event gefeiert. In Warschau, Krakau und anderswo gibt es am Sonntag ein "public viewing" für alle, die die Übertragung der Heiligsprechung nicht vor dem heimischen Fernseher verfolgen wollen. Auf dem Warschauer Pilsudski-Platz wurde eine "Strefa JP2" nach dem Vorbild der Fanzone bei der Fußball-EM eingerichtet. Auf ein Konzert am Freitagabend folgt hier am Samstag eine nächtliche Gebetswache.

Quelle: ntv.de, che/dpa

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