Auf der Suche nach MH370 Über neue Wrackteile herrscht Unklarheit
06.08.2015, 12:34 Uhr
Polizisten suchen nach weiteren Wrackteilen auf der französischen Insel La Réunion.
(Foto: dpa)
Erneut sollen auf La Réunion Wrackteile eines Flugzeugs entdeckt worden sein. Laut der malaysischen Regierung handelt es sich um Teile eines Fensters und Sitzkissen. Experten sollen herausfinden, ob die Trümmer von MH370 stammen. In Paris ist man skeptisch.
Mehr als eine Woche nach dem Fund einer Flügelklappe des verschollenen Flugs MH370 sind nach malaysischen Regierungsangaben weitere Wrackteile auf der französischen Insel La Réunion entdeckt worden. Es seien "Trümmer wie Fenster (...) und Sitzkissen" gefunden worden, die von einem Flugzeug stammten, sagte der malaysische Verkehrsminister Liow Tiong Lai. Noch sei unklar, ob sie von der seit 17 Monaten verschollenen malaysischen Boeing 777 stammen. Dies müsse von den französischen Behörden geprüft werden.
In Paris gibt man sich derweil betont vorsichtig. "Wir müssen momentan den Fund neuer Wrackteile dementieren", teilte die französische Staatsanwaltschaft mit. Wiederholt hatten sich vermeintliche Wrackteile nicht mit der verschollenen Boeing in Verbindung bringen lassen.
Chinesen haben noch Hoffnung
Malaysias Regierungschef Najib Razak hatte zuvor erklärt, das vergangene Woche auf La Reunion entdeckte Wrackteil stamme von der seit fast anderthalb Jahren verschollenen malaysischen Passagiermaschine. Internationale Untersuchungen in Frankreich hätten den Beweis hierfür erbracht. Die französische Staatsanwaltschaft äußerte sich vorsichtiger. Sie erklärte, sehr viel spreche dafür, dass das Wrackteil Flug MH370 zugeordnet werden könne.
In einer ersten Reaktion äußerten die Angehörigen der chinesischen Passagiere "ernste Zweifel" an Razaks Erklärung. In einer auf den sozialen Netzwerken veröffentlichten Erklärung verlangten sie ein Treffen mit einem "ranghohen malaysischen Regierungsvertreter", um von ihm "weitere Erklärungen" zu erhalten.
Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden, bislang fehlte jede Spur von ihm. Es wird vermutet, dass die Boeing vom Kurs abwich und nach stundenlangem Flug mit leerem Tank in den südlichen Indischen Ozean stürzte.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP