Panorama

Elf Tote bei Flugzeug-Absturz in Belgien Unglücksmaschine schon einmal abgestürzt

Die Insassen des Kleinflugzeugs hatten keine Überlebenschance.

Die Insassen des Kleinflugzeugs hatten keine Überlebenschance.

(Foto: AP)

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs kommen in Belgien elf Menschen ums Leben. An Bord sind wohl zehn Fallschirmspringer und ein Pilot gewesen, der Flug war Teil einer Geburtstagsfeier. Das Flugzeug stürzte vor über 10 Jahren schon einmal ab.

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Belgien sind zehn Fallschirmspringer und der Pilot ums Leben gekommen. Die Opfer seien zwischen 21 und 40 Jahre alt, teilte Innenministerin Joëlle Milquet mit. Der Flug sei Teil einer Geburtstagsfeier gewesen. Keiner der Insassen habe das schwere Unglück überlebt. Das Flugzeug war am Nachmittag bei Fernelmont nahe der Stadt Namur 60 Kilometer südöstlich von Brüssel auf ein Feld gestürzt. Die genaue Ursache ist unklar.

Die Gruppe war Belga zufolge mit einer Pilatus PC-6 "Turbo Porter" unterwegs, einem einmotorigen Propellerflugzeug mit festem Fahrwerk. "Offenbar hat die Maschine während des Fluges einen Flügel verloren", sagte Namurs Bürgermeister Maxime Prevot der belgischen Nachrichtenagentur Belga zufolge. Anderen Medien zufolge hatten das zuvor auch Augenzeugen berichtet: Der Flügel sei irgendwann wie ein Blatt zu Boden gefallen. Bilder von der Unglücksstelle zeigten das völlig zerfetzte Flugzeug am Boden, sichtlich geschockte Helfer und eine lange Reihe von Leichenwagen.

Es seien drei geöffnete Fallschirme gefunden worden, drei der Insassen hätten demnach offenbar noch versucht, sich mit einem Sprung zu retten, sagte der Bürgermeister von Fernelmont, Jean-Claude Nihoul. Das Flugzeug war am nahe gelegenen Flughafen Temploux gestartet. Alle Passagiere waren dem Sender RTL zufolge Mitglieder eines Fallschirmspringer-Clubs, am Flughafen hätten viele Angehörige auf die Rückkehr der Gruppe gewartet.

Mehrere der Opfer sind Innenministerin Milquet zufolge Eltern kleiner Kinder. Am Abend besuchte der belgische Premierminister Elio Di Rupo die Unglücksstelle. "All unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer", sagte er. König Philippe traf am Flughafen Temploux Angehörige der Verunglückten. Psychologen bemühten sich um eine erste Betreuung der geschockten Familien.

Erster Absturz im Jahr 2000

Unterdessen wurde bekannt, dass die Unglücksmaschine früher schon einmal abgestürzt war. Das Flugzeug sei bereits im März 2000 nahe der französischen Stadt Lille verunglückt, berichtete die Zeitung "La Libre Belgique". Demnach war die zweimotorige Propellermaschine vom Typ Pilatus seit November 1969 im Einsatz.

Dem Zeitungsbericht zufolge war das Flugzeug bis zum Jahr 1984 in der Landwirtschaft im Einsatz, anschließend diente es bis zum Jahr 1989 dem Roten Kreuz für Einsätze in Angola und anderen Ländern. Im Jahr 1989 wurde es demnach von einem Fallschirmspringerzentrum in Belgien gekauft. Am 12. März 2000 stürzte die Maschine aus 30 Metern Höhe ab, wobei der Pilot und zehn Passagiere verletzt wurden.

Wie "La Libre Belgique" weiter berichtete, wurde das Flugzeug im Jahr 2002 repariert und im folgenden Jahr unter neuem Namen an die Gesellschaft Namur Air Promotion verkauft. Laut der Zeitung war die Maschine in den 44 Jahren insgesamt rund 11.000 Stunden in der Luft. Da das Flugzeug über keinen Fahrtenschreiber verfügte, sollen Ermittler anhand der Trümmer und der Aussagen von Zeugen klären, wie es zu dem tödlichen Unglück kam.

Quelle: ntv.de, dpa

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