Dutzende Menschen verletzt, Häuser evakuiert Unwetter fegt über Italien
28.11.2012, 18:18 Uhr
Die Folgen der Naturgewalt: Das Unwetter richtet in Italien schwere Schäden an.
(Foto: dpa)
Erst vor zwei Wochen lösen Unwetter eine Flutwelle in der Toskana aus, vier Menschen kommen ums Leben. Jetzt richten Sturm und Regen wieder schwere Schäden an. In sieben Regionen gibt es Unwetterwarnungen.
Schwere Unwetter und Sturm haben in Italien Dut zende Menschen verletzt und erhebliche Schäden angerichtet. Andauernde starke Regenfälle führten im Norden zu Überschwemmungen. Eine Windhose fegte durch die süditalienische Hafenstadt Tarent und verletzte 24 Beschäftigte eines Stahlwerks, wie das Unternehmen mitteilte. Ein Arbeiter wird vermisst. Auch sechs Kinder einer nahe gelegenen Schule erlitten leichte Blessuren.
An dem größten europäischen Stahlwerk Ilva, gegenwärtig wegen Umweltverschmutzung und -kriminalität von der Schließung bedroht, entstand großer Sachschaden, teilte der Besitzer, die Riva-Gruppe, mit. Der vermisste Mann arbeitete dort auf einem Kran, der von der Windhose ins Meer gerissen wurde. In Tarent wurden insgesamt 38 Menschen verletzt, der Bürgermeister befürchtete mehrere Todesopfer.
Die Unwetter ließen Flüsse über die Ufer treten. Dutzende Menschen mussten in Ligurien und der Toskana ihre Häuser verlassen und sich vor den Wassermassen in Sicherheit bringen. Vor allem in Carrara und in Ortonovo bei La Spezia wurden in der Nacht wegen Überschwemmungen und drohender Erdrutsche viele Häuser evakuiert.
Vier Tote in England und Wales
Die Bahnverbindung von Genua nach Pisa wurde zeitweise gesperrt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Im ligurischen Ventimiglia schnitt ein Erdrutsch Hunderte Menschen von der Außenwelt ab. Wind und Sturm entwurzelten Bäume und beschädigten Häuser. Auch durch Civitavecchia nördlich von Rom zog eine Windhose, und in der Lagunenstadt Venedig gab es erneut Hochwasser.
Der italienische Zivilschutz hatte für sieben Regionen Unwetterwarnungen ausgegeben. Bei einer Flutwelle waren vor zwei Wochen in der südlichen Toskana vier Menschen ums Leben gekommen.
In England und Wales hatte der Regen vorerst nachgelassen. Die Gefahr neuer Überflutungen war aber nicht gebannt. Die Umweltbehörde rief die Menschen vor allem entlang von Flüssen wie der Themse und in Städten wie York und Oxford auf, wachsam zu bleiben: "Der Regen soll in den nächsten Tagen nachlassen, aber es gibt noch immer Gebiete, die wir genau beobachten."
Seit vergangenem Mittwoch sind in England und Wales nach Behördenangaben rund 1100 Wohnungen überflutet worden. Vier Menschen starben. Laut Vorhersage könnte der heftige Regen am kommenden Sonntag zurückkehren.
Quelle: ntv.de, dpa