Panorama

Verzweifelte Kontaktversuche Vater von IS-Geisel stirbt in Ungewissheit

In einem Video bittet dieser todkranke Mann den IS um die Freilassung seines Sohnes.

In einem Video bittet dieser todkranke Mann den IS um die Freilassung seines Sohnes.

Seit zwei Jahren ist ein britischer Fotojournalist in den Händen der IS-Miliz. Nach vergeblichen Versuchen in Kontakt mit der Terrorgruppe zu treten, ist der schwerkranke Vater des Entführten nun gestorben. Noch vom Krankenbett nimmt er ein Video auf.

Der Vater einer britischen Geisel der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), der die Entführer vom Krankenbett aus um die Freilassung seines Sohnes angefleht hatte, ist tot. Der 80-Jährige starb bereits am vergangenen Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung, "ohne zu wissen, ob (die) Entführer eine der Botschaften bekommen haben, die er ihnen geschickt hat", teilte seine Familie mit.

Seine Kräfte hätten nachgelassen, seit sein Sohn im November 2012 von den Terroristen entführt worden sei. "Seine Familie hat in den letzten Tagen versucht, (die Geisel) zu kontaktieren, um ihn über den Tod seines Vaters zu informieren."

In dem Video wendet sich der todkranke Vater direkt an die Kidnapper seines Sohnes. Sein Sohn sei ein guter Mann, sagt der 80-Jährige. Er habe nur dem syrischen Volk helfen wollen. Er selbst bitte den IS um Hilfe und dass sein Sohn gesund nach Hause zurückkehren kann, zu denen, die er liebt und die ihn lieben.

IS brach Kontakt ab

Der verschleppte Journalist wurde schon in mehreren IS-Videos vorgeführt. In der Vergangenheit habe bereits ein direkter Kontakt zwischen dem IS und der Familie bestanden, dieser sei jedoch abgebrochen worden, wie mehrere deutsche Medien berichten. Daraufhin habe die Familie erfolglos versucht, den Kontakt wieder aufzubauen.

Vergangene Woche hatte die Schwester des Enführten die IS-Miliz in einem Video angefleht, mit ihr in Kontakt zu treten. Der Vater des Fotoreporters sei unheilbar krank und sie spreche daher im Namen der gesamten Familie.

In Syrien arbeitete der Reporter für britische Zeitungen wie die "Sunday Times" und den "Sunday Telegraph", sowie für eine internationale Nachrichtenagentur. In den Videos, die der IS mit dem Journalisten veröffentlichte, kritisiert der Journalist das Vorgehen des Westens gegen die Extremisten.

Quelle: ntv.de, hla/dpa

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