Panorama

Trotzdem Hunderte Unfälle Verkehrschaos nimmt ab

Die verschneite Reichsburg hoch über der Stadt Cochem ist in Nebelschwaden gehüllt.

Die verschneite Reichsburg hoch über der Stadt Cochem ist in Nebelschwaden gehüllt.

(Foto: dpa)

Der Winter hemmt weiter den Verkehr, die Lage entspannt sich aber. In Berlin und Frankfurt fallen weniger Flüge aus. Bundesweit gibt es viele Unfälle, mindestens drei Menschen sterben. In Ostthüringen wird die Stromversorgung wiederhergestellt. Das Tauwetter lässt allerdings die Pegel der Flüsse steigen. In den Alpen steigt die Lawinengefahr.

Schnee und Eis haben Teile Deutschlands erneut kalt erwischt. Der Schneefall ließ allerdings in den meisten Bundesländern nach, Tauwetter sorgte vielfach für Entspannung. Doch in einigen Regionen, vor allem in Bayern und Thüringen, gab es noch gewaltige Probleme. Nicht nur dort war der Verkehr auf Straßen, Schienen und Flughäfen massiv gestört.

In Thüringen, wo die Schneelast Stromleitungen zerrissen hatte, bekamen die letzten der gut 30 betroffenen Orte bei Saalfeld seit dem späten Donnerstagabend wieder Strom. In Bayern, wo bis zu einem halben Meter Schnee fiel, krachte es hunderte Male. Auch Nordrhein-Westfalens Polizei meldete hunderte Unfälle, vor allem im Ruhrgebiet. In weiten Teilen Bayerns, vor allem in Mittelfranken, aber auch in Teilen Thüringens und Niedersachsens bekamen Schüler schneefrei.

In Nürnberg stellte die Straßenbahn ihren Betrieb ein, weil die Fahrzeuge feststeckten. In Leipzig, wo es am Vortag ein ähnliches Problem gegeben hatte, fuhren die Bahnen die ganze Nacht, um die Schienen freizuhalten. Auch der bundesweite Bahnverkehr lief nicht reibungslos. Im Großraum Nürnberg beispielsweise verursachte der Neuschnee Weichenstörungen.

Nachschub an Enteisungsmittel

Eine Anzeigetafel auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld.

Eine Anzeigetafel auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld.

(Foto: dapd)

Auf den Flughäfen fielen Dutzende Flüge aus. In München hatten rund 60 Flüge mehr als eine Stunde Verspätung, 50 fielen aus. In Frankfurt wurden nur einige Flüge annulliert, nachdem am Vortag 484 von 1429 geplanten Flügen ausfielen. Die beiden Berliner Flughäfen strichen etwa 50 Flüge. Am Donnerstag war unter anderem wegen eines Enteisungsmittel-Engpasses jeder zweite von rund 700 Flügen in Berlin ausgefallen. Inzwischen traf jedoch ein Lastwagen mit Nachschub ein.

Bundesweit kämpften Autofahrer mit Schnee und Glätte. Mindestens drei Menschen starben in der Nacht in Bayern und Baden-Württemberg bei Glätteunfällen. Bei Neuendettelsau nahe Ansbach in Bayern kam ein Laster von der Fahrbahn ab, 21 Tonnen Nüsse mussten umgeladen werden.

Teils "totaler Stillstand"

Auf glatten Autobahnen stellten sich Lastwagen quer. Auf der A 4, 5 und 7 in Hessen gab es stellenweise "totalen Stillstand". Auch auf der A 3 Frankfurt-Köln steckten Reisende stundenlang fest. Rettungsdienste versorgten sie mit Decken und warmen Getränken.

Inzwischen lässt Schneeschmelze die Pegel einiger Flüsse steigen. Wegen Hochwassers musste die Schifffahrt auf dem Main bei Würzburg eingestellt werden. Bei Plusgraden am dritten Adventswochenende fällt nur auf den Bergen Schnee. Die Mittelgebirge erwarten Ausflügler, Forstämter warnen vor Schneebruch in den Wäldern. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes kehrt der Frost erst am Montag fast überall zurück.

Lawinengefahr steigt

Das Tauwetter sorgt zunehmend für Hochwasser, wie hier an der Mosel in Koblenz.

Das Tauwetter sorgt zunehmend für Hochwasser, wie hier an der Mosel in Koblenz.

(Foto: dapd)

Starker Schneefall und kräftiger Wind erhöhten allerdings die Lawinengefahr in den bayerischen Alpen. Der Lawinenwarndienst Bayern gab für Lagen oberhalb der Waldgrenze die Gefahrenstufe 3 auf der fünfstufigen Skala aus. In eingewehten Rinnen und Mulden könnten bereits einzelne Skifahrer oder Snowboarder Schneebrettlawinen auslösen.

In tieferen Lagen liegt nach Angaben des Warndienstes in München noch wenig Schnee. Doch auch dort könnten sich an steilen Kanten durch Zusatzbelastung kleine Lawinen oder Schneerutsche bilden. Durch neue Schneefälle könnte die Lawinengefahr in den nächsten Tagen weiter steigen. Auch in Österreich wurde vor Lawinen gewarnt. In Tirol und Salzburg sowie Niederösterreich herrscht Gefahrenstufe drei auf der fünfstufigen Skala, ebenso in Kärnten und Vorarlberg in über 2000 Metern Höhe.

Quelle: ntv.de, dpa

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