Panorama

Gletscherschmelze bedroht Island Vulkan blockiert Flugverkehr

Der isländische Vulkan am Rande des Eyjafjalla-Gletschers verzeichnet immer stärkere Aktivitäten. Die Rauch- und Ascheentwicklung ist so groß, dass der Flugverkehr bis nach Norwegen und sogar Schweden bedroht ist.

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Der Rauch reicht mittlerweile bis in sechs Kilometer Höhe.

(Foto: Reuters)

Der nach fast 200 Jahren wieder ausgebrochene Gletscher-Vulkan auf Island hat seine Aktivitäten dramatisch verstärkt. Dreieinhalb Wochen nach den ersten Eruptionen am Eyjafjalla-Gletscher führte der massive Ausbruch des isländischen Vulkans mit riesigen Mengen Lavaasche in der Luft sogar zu Flugverboten bis nach Nordnorwegen.

In Reykjavik verlautete, dass mit einer massiven Ausweitung der Flugverbote auf weite Teile Schwedens, Finnlands sowie nordwestliche Regionen Russlands, Teile Großbritanniens und Dänemarks zu rechnen sei. In der unmittelbaren Umgebung des Vulkans mussten mehr als 700 Anwohner zum zweiten Mal ihre Häuser verlassen.

"Ok, jetzt ist es wirklich riesig", kommentierte ein Reporter des Rundfunksenders RUV die Angaben aus dem Seismologischen Institut in Reykjavik: Seit der Nacht wurden Eruptionen von der zehn- bis zwanzigfachen Stärke des ersten Ausbruchs am 21. März gemessen. Die Erde bebte.

Gefährliches Schmelzwasser

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Die Hauptküstenstraße ist in der Nähe von Reykjavik zerstört worden.

(Foto: AP)

Sorge machten den Behörden riesige Mengen Schmelzwasser, die sich als Folge des neuen Ausbruchs vom Eyjafalla-Gletscher durch den südlichen Teil der Atlantikinsel wälzten. Die Fluten bedrohten Islands wichtigster Straßenverbindung entlang der Südküste. Sie wurde vorsorglich gesperrt.

Hubschrauberpiloten berichteten, dass die Rauchsäule über dem Vulkankrater eine Höhe von sechs Kilometern erreicht habe. Der seit 1823 inaktive Vulkan war am 21. März erstmals wieder ausgebrochen. Die fast durchweg auf einsamen Bauernhöfen lebenden Anwohner wurden danach sofort in Sicherheit gebracht, konnten aber nach wenigen Tagen in ihre Häuser zurückkehren.

Die Aktivitäten aus den mehrere hundert Meter langen Erdspalten am Rand des Gletschers 120 Kilometer östlich von Reykjavik galten in der vergangenen Woche als eher schwach. Island ist durch vulkanische Aktivitäten entstanden. Von 140 Vulkanen sind noch 30 aktiv. Seit dem erneuten Ausbruch in der Nähe des beliebten Ausflugsgebietes Fimmvorduhals werben die isländischen Fluggesellschaften und andere Reiseveranstalter mit diesem in Europa derzeit einmaligen "Vulkanerlebnis".

Quelle: ntv.de, dpa

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