Panorama

Noch schlimmeres Blutbad verhindert Waffe hatte Ladehemmung

Es hätten noch mehr Kreuze sein können.

Es hätten noch mehr Kreuze sein können.

(Foto: AP)

Nicht auszudenken, wie viele Menschen der Kino-Attentäter von Colorado getötet hätte, wenn eins seiner Sturmgewehre normal funktioniert hätte. Zudem wäre dem Amokläufer nach seiner Tat beinahe die Flucht gelungen. Mittlerweile ist Präsident Obama an der Universität von Colorado eingetroffen, um zu den Familien der Opfer zu sprechen.

Das Blutbad von Colorado, bei dem ein Amokläufer zwölf Menschen in einem Kino tötete, hätte nach neuesten Ermittlungen noch schlimmer ausfallen können. Wie die Zeitung "Washington Post" berichtete, hatte ein Sturmgewehr des Täters eine Ladehemmung.

Es handele sich dabei um eine halbautomatische Waffe, die 50 bis 60 Schüsse pro Minute abfeuern könne, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Justiz-Informanten. Der verdächtige James Holmes hatte nach Angaben der Polizei bei seinem Angriff am Freitag zudem ein Jagdgewehr und eine Pistole benutzt.

Außerdem schrieb das Blatt, dass es dem mutmaßlichen Todesschützen nach seinem Amoklauf möglicherweise beinahe gelungen wäre, zu entkommen. Er habe versucht, sich als Polizist einer Sondereinheit in Zivil auszugeben.

Holmes wollte Waffenclub beitreten

Holmes hat offenbar wenige Wochen vor der Tat versucht, einem privaten Waffenclub beizutreten. Der 24-Jährige sei aber nicht aufgenommen worden, da er dem Besitzer merkwürdig vorgekommen sei, berichtete der Sender FoxNews. Nachdem die Bewerbung von Holmes am 25. Juni eingegangen sei, habe er bei dem 24-Jährigen angerufen, berichtete der Besitzer der Clubs Lead Valley Range in Aurora, Glenn Rotkovich. Er habe aber nur den Anrufbeantworter mit einer "bizarren und unheimlichen" Nachricht erreicht.

Holmes habe darauf zudem sehr "merkwürdig" gesprochen, sei aber nicht betrunken gewesen, sagte Rotkovich laut Foxnews. In seinem Bewerbungsbogen gab er dem Sender zufolge an, dass er nicht wegen häuslicher Gewalt vorbestraft sei, auch sonst keine Vorstrafen habe oder zu erwarten seien, er keine illegalen Drogen nehme und ihm der Besitz von Waffen nicht verboten sei.

Obama spricht Opfer-Familien Mut zu

Präsident Obama spricht zu den Familien der Opfer.

Präsident Obama spricht zu den Familien der Opfer.

(Foto: AP)

US-Präsident Barack Obama hat mit Verletzten des Kino-Massakers in Colorado gesprochen. Zugleich traf er mit Angehörigen der 12 Todesopfer zusammen und sprach ihnen Mut zu. "Selbst in den dunkelsten Tagen geht das Leben weiter", sagte Obama in einer kurzen, aber bewegenden Rede in Aurora.

"Ich hatte die Gelegenheit, einige Umarmungen zu schenken und Tränen zu vergießen", sagte Obama am Sonntagabend (Ortszeit) nach dem Besuch im Universitätskrankenhaus der Stadt. Die USA und die ganze Welt würden an die Opfer dieser "bösen Tat" denken. Eindringlich lobte er den Mut und den Einsatz derjenigen, die den Verletzten während des Blutbads geholfen haben.

Der 24 Jahre alte Ex-Student Holmes wird beschuldigt, während der Mitternachtspremiere des neuen Batman-Films "The Dark Knight Rises" in der Nacht zum Freitag wahllos ins Kino-Publikum geschossen zu haben. 12 Menschen starben, 58 wurden verletzt.

Am heutigen Montag wird der mutmaßliche Amokläufer erstmals einem Richter vorgeführt. Der 24-jährige Student James Holmes soll in Centennial bei Denver im US-Bundesstaat Colorado vor der Justiz erscheinen (16.30 Uhr MESZ). Nach Angaben der Polizei bereitete er die Tat wochenlang vor und erwarb dazu legal mehrere Waffen und tausende Schuss Munition. Das Blutbad sorgte in den USA für Entsetzen und entfachte die Debatte über schärfere Waffengesetze.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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