Panorama

Explosion in Euskirchen Weltkriegsbombe tötet Baggerfahrer

Auch in den Wohnvierteln, auch der Innenstadt, kommt es zu Schäden.

(Foto: dpa)

Im nordrhein-westfälischen Euskirchen schichtet ein Baggerführer Schutt um, als er auf eine Weltkriegsbombe stößt. Der Sprengkörper explodiert, der Mann ist sofort tot. Mehrere Menschen werden verletzt. In der Stadt zerstört die Druckwelle Fensterscheiben.

Bei Baggerarbeiten in Euskirchen ist eine Weltkriegsbombe explodiert. Der Baggerfahrer kam ums Leben, zwei Menschen wurden schwer, elf leicht verletzt. Der Mann stieß offenbar zufällig mit dem Baufahrzeug auf den Sprengkörper und die Bombe detonierte. Er war sofort tot. Welche Art von Sprengkörper detonierte, ist unklar.

Die Explosion ereignete sich in einem Industriegebiet am Rande der Stadt. Euskirchen liegt in der Nähe von Bonn in Nordrhein-Westfalen. Der Baggerführer wollte auf einem Gewerbegelände Schutt umschichten, als es zur Detonation kam, so die Polizei.

Durch die Detonation sollen im Umkreis von mindestens einem Kilometer Fensterscheiben zu Bruch gegangen sein, hieß es. Die Polizei sprach von einem Radius von 400 Metern. "Das war eine gewaltige Druckwelle", sagte Polizeisprecher Norbert Hardt. Der schwere Bagger wurde erheblich beschädigt, Autos in der näheren Umgebung demoliert. Scheiben barsten, Dachziegel wurden weggefegt. Auf Twitter gab es Bilder zu sehen, die zerstörte und beschädigte Schaufenster in der Euskirchener Innenstadt zeigen. Die Druckwelle drückte ein Garagentor ein.

Bauschutt wird durchsucht

Spuren der Explosion: Ein beschädigtes Ziegeldach in Euskirchen.

Spuren der Explosion: Ein beschädigtes Ziegeldach in Euskirchen.

(Foto: dpa)

Experten vor Ort vermuteten, dass eine Luftmine explodiert sei. Luftminen sollten im Krieg in größerer Höhe explodieren, vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.

Der Bauschutt in Euskirchen soll nun sicherheitshalber nach weiterem Sprengstoff durchsucht werden. Dass nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, gehört an Rhein und Ruhr zum Alltag. In der Regel werden die Blindgänger aber bei systematischem Suchen rechtzeitig entdeckt, vor allem durch die Auswertung von Luftbildern.

Meist geht es glimpflich ab und die Sprengkörper werden entschärft - allein in Nordrhein-Westfalen viele Hunderte im Jahr. Allerdings hat es bei diesen Einsätzen auch schon Zwischenfälle gegeben; insbesondere, wenn Experten die Bomben nicht entschärfen können, sondern kontrolliert sprengen müssen. Nur sehr selten explodieren Blindgänger, ohne entdeckt worden zu sein wie vermutlich jetzt in Euskirchen.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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