Aschwolke stoppt Außenminister Westerwelle bleibt zu Hause
15.06.2011, 17:54 Uhr
Westerwelle muss auf seine Afrika-Reise verzichten.
(Foto: AP)
Die Aschewolke des Vulkans Dubbi in Eritrea zerstört die Reisepläne von Außenminister Westerwelle. Seine Reise in den Sudan sagt er ab. Auch in Südamerika sorgt ein Vulkan für Behinderungen des Flugverkehrs. Vor allem aber Australien leidet unter der Wolke derzeit besonders.
Wegen einer Aschewolke über Ostafrika hat Außenminister Guido Westerwelle seinen Besuch im Sudan abgesagt. Der Abflug der Regierungsmaschine aus Berlin war bereits mehrfach verschoben worden. Westerwelle wollte im Sudan die Hauptstadt Khartum, die Krisenregion Darfur sowie den Süden des Landes besuchen.
Westerwelle fügte sich einigermaßen gelassen in sein Schicksal. "Im Zweifel hat die Sicherheit Vorrang", sagte der Minister. Auf die Frage, was er mit der gewonnenen Zeit jetzt anstellen werde, entgegnete Westerwelle: "Ich ziehe die Laufschuhe an und gehe eine Runde joggen."
Die Aschewolke eines Vulkans in Eritrea sorgt seit mehreren Tagen für erhebliche Behinderungen im Flugbetrieb über Afrika. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton musste bereits ihre Reisepläne ändern. Für Westerwelle ist es in diesem Jahr nicht das erste Mal, dass ihm die Wetterbedingungen einen Strich durch Reisepläne machen. Auf einer Pakistan-Reise musste er in den Bus umsteigen, weil dichter Nebel eine Landung in der Hauptstadt Islamabad verhinderte. Die Fahrt mit dem Überlandbus dauerte dann mehr als sechs Stunden.
Probleme in Australien
Auch in Chile sorgt Vulkanasche weiter für Probleme im Flugbetrieb. Betroffen sind vor allem das fast 10.000 Kilometer entfernte Australien, während sich die Lage in Südamerika selbst zu entspannen begann. Über der Vulkankette Caulle im Süden Chiles steht allerdings weiter eine riesige, bis zu zehn Kilometer hohe Aschewolke. Aussagen darüber, wie lange der Ausbruch noch dauert könnte, sind nach Angaben von Experten reine Spekulation.
In Perth in Australien mussten alle Flüge gestrichen werden. Es habe sich eine zweite, niedrigere Aschewolke in einer Höhe von etwa viereinhalb Kilometern Höhe gebildet, und das Fliegen sei bei diesen Bedingungen zu gefährlich, teilte die Beobachtungsstelle für Vulkanasche in Darwin mit.
Buenos Aires wieder offen
Es war bereits der vierte Tag mit Chaos im Flugverkehr in Australien wegen der Aschewolke aus Chile. Laut Prognosen könnte die Wolke noch 24 Stunden über dem Südwesten Australiens festhängen. Die geschlossenen Flughäfen Adelaide und Melbourne konnten aber inzwischen wieder öffnen.
Auch in Argentinien konnten die Flughäfen der Millionenmetropole Buenos Aires erstmals seit Tagen wieder den Betrieb aufnehmen. Da die Stadt auch ein wichtiges Drehkreuz für das südliche Südamerika ist, wurde eine schrittweise Normalisierung des Flugbetriebs in der gesamten Region erwartet. In der vergangenen Woche waren hunderte Flüge in Argentinien, Uruguay, Chile, Paraguay und Brasilien gestrichen worden.
Quelle: ntv.de, dpa