Fußballergebnisse uninteressant Westhauser kann schon wieder lächeln
20.06.2014, 13:20 Uhr
Johann Westhauser wird bald wieder ganz gesund sein. Seine Ärzte sprechen von einem Wunder, dass es dem aus der Riesending-Schachthöhle befreiten Forscher schon wieder so gut geht. Nur mit Fußball hat er offenbar nichts am Hut.
Dem schwer verletzten Höhlenforscher Johann Westhauser geht es unerwartet gut. In einer Videobotschaft aus der Intensivstation der Unfallklinik Murnau dankte er seinen Rettern. Die Stimme klang allerdings noch verschwommen. Westhauser sei auf dem Weg der Besserung, sagte der Ärztliche Direktor der Klinik, Volker Bühren. "Das ist für uns nach dem beschriebenen Verlauf ein hervorragender Zustand."
Die Familie sei bereits bei ihm gewesen. Er rechne damit, dass Westhauser zwei Wochen in der Klinik bleiben und dann ein bis zwei Monate in eine Rehabilitation gehen werde, sagte Bühren. Eine Operation sei nicht notwendig.
Den Angaben des Mediziners zufolge erlitt Westhauser bei seinem Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma mit einer Hirnblutung, was Auswirkungen auf seine motorischen Fähigkeiten hat. Das sei aber nur auf die Schwellungen zurückzuführen, in der betroffenen Hirnregion sei nichts zerstört, betonte Bühren. "Das wird sich mit der Zeit deutlich bessern." Westhausers Denkvermögen sei intakt. Er formuliere komplizierte Sätze, zudem sei nach seiner Einlieferung gut orientiert gewesen. "Er wusste auch, dass Fußballweltmeisterschaft ist", sagte Bühren. "Die Ergebnisse wollte er allerdings nicht wissen."
Westhauser hatte am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag in der Riesending-Schachthöhle ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Er war am Donnerstag in einer beispiellosen Aktion aus Deutschlands tiefster Höhle gerettet worden. Durch den Steinschlag hatte er einen Schädel- und einen Jochbeinbruch erlitten. Diese Verletzungen seien aber relativ unbedeutend, so Bühren. Wegen der Jochbeinfraktur soll er in der nächsten Woche kurz operiert werden.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP