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Mehr Sonne am Samstag Wetterwechsel steht bevor - aber nur für kurze Zeit

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Derzeit hat das Hochdruckgebiet "Zayyan" Deutschland noch fest im Griff.

Derzeit hat das Hochdruckgebiet "Zayyan" Deutschland noch fest im Griff.

(Foto: picture alliance/dpa)

Derzeit beschert Hoch "Zayyan" Deutschland viel Nebel und kühle Luft. Am Samstag können wir uns dem ntv-Meteorologen Björn Alexander zufolge aber vermehrt über Sonne freuen. Kommende Woche wird das Wetter jedoch wieder unfreundlicher.

ntv.de: Sonne und Nebel bestimmen unser Wetter. Wie lange bleibt der Herbst noch so ruhig?

Björn Alexander: Noch bestimmt Hoch "Zayyan" das Wettergeschehen. Doch allzu lange hält die Lage nicht mehr. Zum Wochenende beginnt das Hoch zu schwächeln und verlagert sich ganz allmählich ostwärts. Das macht den Weg frei für einen sogenannten Kaltlufttropfen, der für einen ersten Wetterwechsel sorgen wird.

Was ist ein Kaltlufttropfen?

Im Prinzip ist es ein Tiefdruckgebiet in höheren Luftschichten, das von kalter Luft polaren Ursprungs umgeben ist. Im Vergleich zu den bodennahen Druckgebilden, also den klassischen Hochs und Tiefs, ist ein solches Höhentief von den Wettermodellen immer schwer zu berechnen, und die Vorhersagen sind dementsprechend mit relativ großen Unsicherheiten behaftet.

Welche Auswirkungen stehen uns bevor?

In diesem Fall erst einmal durchaus positive. Denn die aktuelle Situation, die den Bergen viel Sonne und dem großen Rest des Landes viel Nebel und Hochnebel bringt, wird durchmischt. Sie wird quasi labiler und das sorgt dafür, dass die Nebelsuppe immer löchriger wird, sodass wir uns am Samstag vermehrt über die Sonne freuen können.

Und am Sonntag?

Mischen im Zuge des Wetterwechsels echte Wolken mit ersten Schauern an der Nordsee mit, bevor die zweite Phase des Umschwungs folgt. Dann zieht nämlich von Nordwesten her ein klassisches Tief durch, auf dessen Rückseite Polarluft mit nasskaltem Wetter, einer sinkenden Schneefallgrenze und einem auflebenden Wind folgen wird. Sprich: Spätestens damit verschwindet auch in den letzten Niederungen im Süden der Nebel und es wird generell durchwachsen.

Wie weit runter rieseln die Flocken?

Nach jetzigem Stand sinkt die Schneefallgrenze zum Dienstag und Mittwoch nächster Woche auf 700 bis 1000 Meter. So weit runter hat es in dieser Saison in den Mittelgebirgen bisher noch nicht geschneit.

Ein nachhaltiges Vorpreschen des Winters oder eine klassische Eintagsfliege?

Derzeit sieht es so aus, als könnte sich anschließend von den Britischen Inseln das nächste Hoch bei uns durchsetzen. Insofern sind die Chancen gut, dass es im weiteren Verlauf wieder freundlicher werden könnte. Wobei das Temperaturniveau - auf den Gesamtmonat gesehen - eher im durchschnittlichen Bereich verbleiben dürfte.

Wie entwickeln sich die Werte in den kommenden Tagen?

Nach 5 bis 15 Grad am Freitag und Samstag erwarten uns am Sonntag maximal noch 5 bis 13 Grad. Nächste Woche geht es am Montag und Dienstag meistens mit 4 bis 12 Grad weiter. Der Mittwoch liegt mit 3 bis 11 Grad tendenziell noch etwas darunter. Gefühlt wird es durch den mitunter lebhaften Wind aus nördlichen Richtungen nochmals deutlich frischer sein.

Für diejenigen, die noch Wärme tanken möchten: Wie entwickelt sich die Wetterlage in Südeuropa?

Bis einschließlich Sonntag sind vor allem am westlichen Mittelmeer bis herunter nach Sizilien und Malta noch kräftige Schauer und Gewitter möglich. Zum Teil mit Unwetter-Gefahr. Wobei die heftigsten von den Wettercomputern glücklicherweise über dem offenen Wasser berechnet werden. Brisanter könnte indes die Entwicklung in der kommenden Woche werden.

Warum?

Weil die Kaltluft ihren Weg nicht nur zu uns, sondern auch bis herunter ans zentrale und möglicherweise auch bis ans östliche Mittelmeer findet. Die Details sind zwar noch unsicher. Aber der Blick auf die Regensummen-Vorhersagen für die kommende Woche verheißt in den betroffenen Regionen nichts Gutes.

Welche Regenmengen sind zu erwarten?

Die Maximal-Abschätzungen gehen zum Teil von 250 bis über 350 Liter pro Quadratmeter aus. Insofern sollte man die Entwicklung bei der Urlaubsplanung durchaus im Auge behalten. Denn sowohl die Niederschlagsmengen als auch die Regionen und Schwerpunkte werden sich sicherlich bis Anfang nächster Woche immer weiter konkretisieren.

Quelle: ntv.de

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