Panorama

Tragischer Ballonunfall in Luxor Wie es zu dem Unglück kam

Nach dem Unglück suchen die Behörden offiziell noch nach der Unfallursache.

Nach dem Unglück suchen die Behörden offiziell noch nach der Unfallursache.

(Foto: dpa)

Eigentlich ist die Ballonfahrt im ägyptischen Luxor schon fast vorbei. Doch dann misslingt, was sonst Routine ist: Vermutlich ein menschlicher Fehler bei der Landung führt zu dem verheerenden Austritt von Gas. Ein schreckliches Unglück nimmt seinen Lauf.

Nach dem Ballon-Unglück im ägyptischen Luxor werden jetzt Details über den Hergang des tragischen Vorfalls bekannt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, geriet der Ballon in Brand, als er schon fast den Boden erreicht hatte. Dann hat offenbar ein menschlicher Fehler bei der Landung den Unfall verursacht.

Das Blatt berichtet, dass der Ballonführer sein Flugobjekt bereits zur Landestelle manövriert und seinen Mitarbeitern am Boden das Seil zum Vertauen des Ballons heruntergelassen hatte. Damit sollte der Korb stabilisiert werden. Das Seil kam dann jedoch mit dem Gasschlauch in Kontakt, der dabei Leck schlug. Wie das Seil außer Kontrolle geriet, ist noch nicht geklärt, ein Bedienfehler liegt nahe.

Aus dem Schlauch trat Gas aus, das dem Ballon wieder Auftrieb gab. Der Brenner unter dem Ballon entzündete zugleich das ausgetretene Gas, woraufhin der gesamte Ballon in Brand geriet und aus großer Höhe auf ein Feld in der Nähe des Dorfes Al-Dhabaija stürzte. Landwirte aus der Umgebung eilten zur Unglücksstelle, um zu helfen und Opfer zu versorgen. Später half die Feuerwehr dabei, den Brand zu löschen. Rettungskräfte sperrten den Absturzort in einem Zuckerrohrfeld ab und durchsuchten die ausgebrannten Reste des Ballons.

Ballonführer und ein Brite überleben

Die Rettung kam jedoch für fast alle der 21 Insassen des Korbs zu spät. 19 von ihnen starben. Über die Herkunft der Touristen gab es zunächst unterschiedliche Angaben, die meisten kamen laut unterschiedlichen Reiseveranstaltern aus Hongkong, aber auch Briten, Franzosen und Japaner waren demnach an Bord. Deutsche waren offenbar nicht unter den Opfern.

Vergleichsweise glimpflich ging das Unglück für den Ballonführer und einen britischen Touristen ab, die sich mit einem Sprung aus dem Ballon retten konnte, wie das Ballonfahrtunternehmen Sky Cruise mitteilte. "Das ist schrecklich, einfach schrecklich", sagte die Mitarbeiterin über das Unglück. Bislang sei unklar, wie es dazu kommen konnte. Der Gouverneur von Luxor verfügte ein vorläufiges Verbot von Ballonflügen in der Region.

Ägyptischer Tourismus in der Krise

Der Ballon hatte das westliche Ufer des Nils von Luxor überflogen. In Luxor, Teil des alten Theben, befinden sich einige der berühmtesten archäologischen Stätten Ägyptens wie das Tal der Könige und der Totentempel der Hatschepsut. Die Zahl der Touristen hat sich seit dem Sturz des früheren Machthabers Husni Mubarak vor zwei Jahren und der nachfolgenden Instabilität im Land drastisch verringert. Das Unglück ist ein weiterer Schlag für die ägyptische Tourismusbranche.

Schon 2009 waren 13 ausländische Urlauber in Luxor verletzt worden, als ihr Heißluftballon gegen einen Strommast gestoßen und abgestürzt war. Anfang 2012 starben 11 Menschen in Neuseeland, als ein Ballon nördlich von Wellington in Brand geriet.

In Deutschland wurden im Juni 1999 vier Menschen getötet, als ein Heißluftballon bei Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen in eine Hochspannungsleitung geriet. Sechs Menschen kamen 1993 in den USA ums Leben, als ihr Heißluftballon gegen eine Stromleitung stieß, die Gondel abriss und etwa 30 Meter in die Tiefe stürzte.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/rts

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