Zwei Tote im Norden Winter sorgt weiter für Ausnahmezustand
21.01.2014, 11:46 Uhr
Überfrierender Regen sorgt in Teilen Deutschlands sowie im Nachbarland Polen für Behinderungen und Unfälle.
(Foto: picture alliance / dpa)
In weiten Teilen Ost- und Norddeutschlands sorgen vereiste Straßen für Unfälle und Behinderungen. Winterdienste sind im Dauereinsatz. In Thüringen überschlägt sich ein Milchlaster. In Polen fällt in Tausenden Haushalten der Strom aus.
Vereiste Straßen machen Fußgänger und Autofahrer in Teilen Nord- und Ostdeutschlands weiter z u schaffen. Allerdings war die Lage am Morgen meist nicht mehr so dramatisch wie am Vortag. Für Chaos sorgt das Winterwetter dagegen in Polen.
Die Rettungskräfte in Berlin zählten in der Nacht 132 Glatteis-Einsätze, nach fast 2200 Einsätzen am Vortag. Während die Glätte auf den Hauptstraßen mit Tausalz bekämpft wurde, blieben viele Nebenstraßen vor allem in den Außenbezirken schwer befahrbar.
Laut "Tagesspiegel" erneuerte die Feuerwehr am Morgen den Ausnahmezustand in der Hauptstadt. Erneut mussten Hunderte Einsätze absolviert werden. Das Unfallkrankenhaus habe innerhalb von 24 Stunden rund 300 Menschen behandelt - dreimal mehr als an einem normalen Tag. Inzwischen sei das Personal auf gut 100 Ärzte und Krankenschwestern verdoppelt worden.
Östlich von Berlin wurde am Morgen der Busverkehr eingestellt: Sprühregen hatte in Cottbus und im Kreis Spree-Neiße viele Straßen in Rutschbahnen verwandelt. Lastwagen kamen nicht mehr vorwärts und blockierten die Fahrbahnen, wie die Polizei mitteilte.
Zwei Tote im Norden
Bis zum frühen Morgen gab es vor allem im Süden Brandenburgs mehr als ein Dutzend glättebedingte Unfälle. Die Lage war aber nicht so dramatisch wie gestern, als die Polizei fast 500 Unfälle mit 46 Verletzten gezählt hatte - etwa viermal so viel wie normal. Im Laufe d es Tages soll sich die Lage entspannen: Dann soll der Eisregen laut Deutschem Wetterdienst im Nordosten in Schnee übergehen. Am Vormittag hob der Wetterdienst alle Unwetterwarnungen auf.
Im Norden registrierte die Polizei nur vereinzelt Unfälle. In Ostholstein hatte die Glätte am Montagabend zwei Menschen das Leben gekostet: Auf einer Bundesstraße gerieten zwei Frauen aus Lübeck mit ihrem Wagen auf die Gegenfahrbahn und prallten gegen einen Geländewagen. Beide Frauen starben.
Spiegelglatte Straßen in Mitteldeutschland
Eisglatte Straßen sorgen auch in Mitteldeutschland für Behinderungen. Der MDR berichtet aus seinem Sendegebiet von etlichen Unfällen und querstehenden Lkw. Mitunter seien einzelne Straßabschnitte vorübergehend gesperrt worden - etwa in der Sächsischen Schweiz. In Dresden und Leipzig waren die Winterdienste seit den Nachtstunden im Dauereinsatz - teils mit allen Fahrzeugen.
In Sachsen-Anhalt waren vor allem die Kreise Mansfeld-Südharz und der Burgenlandkreis betroffen, hieß es. In Stendal kippte demnach ein Milchlaster um. Auch in Thüringen überschlug sich ein Milchlaster. Zum Glück blieb der Behälter unbeschädigt. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
200 Reisende in Zug eingeschlossen
Eisregen und Glätte macht auch vielen Menschen in Polen zu schaffen: Rund 200 Zugreisende in der Nähe des westpolnischen Ostrów Wielkopolski waren am Morgen in zwei Zügen eingeschlossen, die wegen umgestürzter Bäume und vereister Oberleitungen nicht weiterfahren konnten, wie der Sender TVN24 berichtete. Seit der Nacht seien Schienen und Leitungen von einer Eisschicht überzogen, sagte ein Bahnsprecher.
Im ganzen Land war der Zugverkehr beeinträchtigt - einige Züge hatten bis zu zehn Stunden Verspätung. In der zentralpolnischen Region Swietokrzyskie brachen Stromleitungen unter dem Gewicht der Last zusammen. Mehr als 7500 Haushalte waren am Morgen ohne Strom, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa