Panorama

Uno räumt zu langsame Versorgung der Taifun-Opfer ein Hilfslieferungen stapeln sich in Manila

Auf der Insel Leyte sind die Zerstörungen am größten.

Auf der Insel Leyte sind die Zerstörungen am größten.

(Foto: REUTERS)

Bis spätestens Freitag sollen Hilfsgüter auch in den abgelegenen Regionen des Taifun-Notstandsgebiets auf den Philippinen ankommen. Dann haben die Menschen eine Woche lang auf Hilfe gewartet.

Die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos hat eingeräumt, dass die Hilfe für die Taifun-Opfer auf den Philippinen zu langsam läuft. Die UN-Mitarbeiter seien frustriert, dass sechs Tage nach dem Sturm "Haiyan" die Hilfen in der Hauptstadt Manila feststeckten, sagte Amos. "Eine schnellere Auslieferung sicherzustellen, ist unsere erste Priorität." Sie hoffe auf signifikante Verbesserungen in den kommenden 48 Stunden.

Die philippinische Regierung hatte am Mittwoch versichert, alle Straßen seien passierbar. Am schlimmsten betroffen ist die Region um die Stadt Tacloban auf der Insel Leyte. Dort hatte der Taifun am Freitag riesige Schneisen der Zerstörung geschlagen. Von den Folgen von "Haiyan" sind nach UN-Angaben mehr als elf Millionen Menschen betroffen, 660.000 Bewohner verloren ihr Zuhause. Mindestens 2357 Menschen kamen nach offiziellen Angaben ums Leben.

Den Katastrophenhelfern fehlen Lastwagen, um die Hilfsgüter zu verteilen. Das Infrastrukturministerium appellierte daher an Unternehmer, LKW zur Verfügung zu stellen. Vor der Küste kam unterdessen der US-Flugzeugträger "USS George Washington" mit 5000 Marinesoldaten und mehr als 80 Flugzeugen und Hubschraubern an Bord an. Mit den Maschinen soll die Verteilung der Hilfsgüter in die abgelegene Regionen des Notstandsgebiets deutlich beschleunigt werden.

Noch immer nicht alle Leichen geborgen

Verteidigungsminister Voltaire Gazmin sagte: "Jetzt hat die Bergung der Leichen Priorität. Die Trümmerberge behindern jedoch die Arbeiten. Wir wissen, dass es noch Gegenden gibt, wo Leichen unter den Trümmern vermutet werden." Anwohner und Helfer berichteten, der Verwesungsgestank sei unerträglich.

Erst am Mittwoch kam ein 13-jähriges Mädchen mit tiefen Schnittwunden ins Krankenhaus von Tacloban, die fünf Tage unter den Trümmern ihres Hauses eingeklemmt war. Die BBC zeigte das völlig verstörte Mädchen. Ihre ganze Familie sei umgekommen, und sie habe neben den Leichen ihrer Eltern und Geschwister ausgeharrt, berichtete der Sender.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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